"Das Konzil war eines jener Dinge, die Gott in der Geschichte durch heilige Menschen vollbringt", sagte der Papst in einem Interview für die belgischen christlichen Wochenzeitungen "Tertio" und "Dimanche".
Die Kirche bewege sich immer vorwärts. "Das Konzil hat die Tür zu einer größeren Reife geöffnet, die besser mit den Zeichen der Zeit übereinstimmt", so der Papst laut "Vatican News" (Mittwoch). Das Gespräch wurde demnach bereits Mitte Dezember geführt und kurz vor dem zehnten Jahrestag seiner Wahl (13. März) nun veröffentlicht.
Thema Synodalität
Auch das von ihm forcierte Thema Synodalität, also der innerkirchliche Beratungsprozess, führte Franziskus auf die Konzilszeit zurück. So sei der "Konzilspapst" Paul VI. (1963-1978) beeindruckt gewesen, dass die katholischen Ostkirchen ihre synodale Dimension bewahrt hatten. "Er kündigte daher die Einrichtung des Sekretariats der Bischofssynode an, um die Synodalität in der Kirche wieder zu fördern", erklärte Franziskus.
Bei der Amazonien-Synode im Oktober 2019 habe es eine "Reifung" in diesem Sinne gegeben, führte der Papst aus: "Und jetzt sind wir hier und müssen vorwärtsgehen." Das geschehe durch den aktuellen weltweiten Synodalen Prozess. "Die beiden Synoden zur Synodalität werden uns helfen, die Bedeutung und die Methode der Entscheidungsfindung in der Kirche zu klären", sagte Franziskus mit Blick auf die für Herbst 2023 und 2024 geplanten Versammlungen der Synode in Rom.
Kirche soll sich nicht verstecken
Zur Rolle der Kirche in der Gesellschaft erklärt der Papst, dass Gebet und Gottesdienst nicht bedeuteten, sich in die Sakristei zurückzuziehen. "Eine Kirche, die nicht Eucharistie feiert, ist keine Kirche. Aber eine Kirche, die sich in der Sakristei versteckt, ist es auch nicht", so Franziskus: "Die Feier der Eucharistie hat Konsequenzen."