Evangelische Kirche will mehr Tempo beim Klimaschutz

"Verständliche Ungeduld"

Die Klima-Bischöfin der Evangelischen Kirche in Deutschland, Kristina Kühnbaum-Schmidt, sieht Klimaschutz auch als kirchliche Aufgabe. Die Bewegung "Fridays for Future" ruft für diesen Freitag zum nächsten globalen Klimastreik auf.

Plakat mit der Aufschrift Planet vor Profit während einer Fridays-for-Future-Großdemonstration anlässlich des globalen Klimastreiks / © Harald Oppitz (KNA)
Plakat mit der Aufschrift Planet vor Profit während einer Fridays-for-Future-Großdemonstration anlässlich des globalen Klimastreiks / © Harald Oppitz ( KNA )

"Auch als evangelische Kirche setzen wir uns ein für mehr Tempo bei der Energiewende, um konsequent und zukunftsmutig dem Klimawandel entgegenzutreten", sagte die Bischöfin der Nordkirche am Donnerstag laut Mitteilung in Hannover.

Ungeduld junger Leute sei verständlich

Sie verstehe und teile die Ungeduld vor allem junger Menschen im Blick auf das Tempo der Energiewende. "Denn während die ersten LNG-Terminals in Deutschland in nur einem Jahr gebaut wurden, geht es beim Ausbau der erneuerbaren Energien weiterhin nur sehr langsam voran", sagte die Beauftragte für Schöpfungsverantwortung der EKD.

Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt / © Jens Schulze  (EKD)
Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt / © Jens Schulze ( EKD )

Deshalb könne im Hinblick auf den Abriss des Ortes Lützerath im rheinischen Braunkohlerevier durchaus gefragt werden, ob in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft wirklich genug getan worden sei, um sich von der Kohle unabhängig zu machen.

Die Theologin begrüßte, "dass sich viele Menschen mit der drängenden Thematik des Klimawandels beschäftigen und ihrer Sorge um die Zukunft auch mit friedlichen Protesten Ausdruck verleihen".

Fokus auf schleppende Energiewende

Bei dem Aktionstag am Freitag werde "Fridays for Future" in Deutschland einen Fokus auf die schleppende Energiewende und die Kritik am Abriss von Lützerath legen.

Eine Demonstrantin trägt ein gelbes Kreuz bei einer Prozession von Klimaaktivisten im Gebiet des Tagebaus Garzweiler im Erkelenzer Weiler Lützerath / © Gordon Welters (KNA)
Eine Demonstrantin trägt ein gelbes Kreuz bei einer Prozession von Klimaaktivisten im Gebiet des Tagebaus Garzweiler im Erkelenzer Weiler Lützerath / © Gordon Welters ( KNA )

An den Demonstrationen werden sich auch evangelische Landeskirchen und "Churches for Future" mit eigenen Bannern, Andachten, Gebeten und anderen Aktionsformen beteiligen, hieß es.

"Fridays for Future"

Anstatt freitags in die Schule oder Universität zu gehen, treibt es junge Anhänger der "Fridays for Future"-Bewegung  weltweit auf die Straße. Sie fordern von ihren jeweiligen Regierungen eine bessere Klimapolitik.

Luisa Neubauer von Fridays for Future legt für den alternativen Klimastreik Protestplakate für den Klimaschutz aus / © Kay Nietfeld (dpa)
Luisa Neubauer von Fridays for Future legt für den alternativen Klimastreik Protestplakate für den Klimaschutz aus / © Kay Nietfeld ( dpa )
Quelle:
epd