In einem Schreiben an Bischöfe und Experten in Lateinamerika teilte der Papst am Dienstag mit, er habe die Päpstliche Kinderschutzkommission beauftragt, in allen Ländern zu überprüfen, ob die Kirche das Nötige tue, um sexualisierte Gewalt zu verhindern und zu ahnden.
In dem Schreiben geißelte er den Missbrauch und seine Vertuschung mit ungewöhnlich scharfen Worten. "Wer auch immer die Auswirkungen kleinredet oder die aktuelle Gefahr verharmlost, entehrt jene, die so viel gelitten haben, und betrügt die, denen zu dienen er vorgibt", so Franziskus. Der Missbrauch sei zu jeder Zeit eine "Gefahr für das Wohlergehen des Volkes Gottes, und wer schlecht damit umgeht, entwertet die Botschaft Jesu".
Zweiter Kongress in Lateinamerika
Anlass für das Papstschreiben ist der Zweite Lateinamerikanische Kongress zur Verhinderung von sexuellem Missbrauch in der Kirche.
Beim ersten Kongress im Jahr 2019 hatten mehr als 400 Personen aus allen Teilen Lateinamerikas teilgenommen. Zu den Referenten in diesem Jahr gehören Jesuitenpater Hans Zollner von der Päpstlichen Universität Gregoriana, der Leiter der Päpstlichen Kinderschutzkommission, sowie Kardinal Sean O'Malley und der Erzbischof von Malta, Charles Scicluna.