Morgenimpuls mit Schwester Katharina

Wir brauchen ein warmes Herz und gebende Hände

Hungernde speisen und Durstigen zu trinken geben, sind die ersten beiden der sieben leiblichen Werke der Barmherzigkeit.

Weil Hunger und Durst auf kurze Zeit hin zum Tod führen und alles andere Nachrangig wird. In vielen Kriegs- und Krisenregionen unserer Erde wird wieder deutlich, dass wir es als Weltgemeinschaft immer noch nicht schaffen, alle Menschen gut zu ernähren und für sauberes und ausreichendes Wasser zu sorgen.

Der Hunger sollte weltweit schon längst halbiert und bis 2030 ganz verschwunden sein. Aber der Krieg in der Ukraine, die als eine der Kornkammern der Welt gilt, hat den Hunger wieder verschärft und am meisten leiden Mütter mit Kindern darunter.

Schon zur Zeit Jesu gab es immer wieder Missernten, Dürre – und Katastrophenjahre und somit wurde der Dienst der Christen, die sich um ihre Mitmenschen kümmern und Nahrung teilen sollten, immer wichtiger. Sich um einander sorgen und das, was man zur Verfügung hat, mit denen zu teilen, die hilflos und mittellos sind, ist so selbstverständlich, dass ich mir heute etwas anderes gar nicht mehr vorstellen kann.

Ein Onkel von mir, der ein zunächst erfolgreicher Unternehmer im "Westen" war und auf Verwandtenbesuch in der damaligen DDR, hat mir damals gesagt: "Wenn jeder für sich selbst sorgt, ist für alle gesorgt" Ich war da noch junge Jugendliche und mich hat dieser Satz so sehr empört und ich habe mich mit ihm sehr laut und ausführlich gestritten.

Denn mir war damals schon vollkommen klar, dass nicht alle für sich selbst sorgen können: Kinder, Kranke, Alte, Menschen mit Behinderungen, Menschen in Kriegs- und Katastrophenregionen, sind auf Hilfe angewiesen um zu leben und zu überleben. Und er war baff und völlig erstaunt über meine Antwort und die heiße Debatte, bei der zwar alle Verwandten zugehört hatten, sich aber nicht einzumischen getraut haben.

Aber es bleiben diese Werke der Barmherzigkeit die Werke, die unser warmes Herz fordern und die gebenden Hände, auch 2000 Jahre nach ihrer Verkündigung durch das Evangelium Jesu, dringlicher denn je und wir Christen werden damit wohl nie fertig werden, solange auch nur ein Kind in der Nachbarschaft oder eine Familie im Jemen hungert.

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