Jüdische Gemeinden haben eine lange Tradition in Georgien. Nach dem Volksglauben kamen die ersten Juden nach der Zerstörung des ersten Tempels in Jerusalem im sechsten vorchristlichen Jahrhundert nach Georgien; die jüdische Minderheit blickt auf mindestens 2.000 Jahre Präsenz in dem Land zwischen Kaukasus und Schwarzem Meer. Bis heute existiert mit dem Gruzinischen (Judäo-Georgisch) eine traditionelle Sprache, die trotz hebräischer und aramäischer Lehnwörter dem Georgischen ähnelt. Zugleich haben georgische Juden eigene Traditionen entwickelt, die sich von sephardischen und aschkenasischen Traditionen unterscheidet, deren Einflüsse erst spät in Georgien spürbar waren.
Einst bis zu 80.000 Mitglieder stark, ist die jüdische Gemeinde seit den Auswanderungswellen nach Israel auf knapp 3.500 Mitglieder gesunken und sinkt weiter. Zentrum jüdischen Lebens ist bis heute die Hauptstadt Tiflis, Sitz der neuen "Friedenssynagoge".