Die Katastrophe nahe der Stadt Ciudad Juarez, die in der Nacht zu Dienstag 39 Todesopfer und 29 Verletzte forderte, sei nicht überraschend gekommen, sondern sei Ausdruck der seit langem bestehenden Missstände im Umgang mit Migranten und Flüchtlingen, erklärte die Bischofskonferenz am Mittwoch (Ortszeit). Auch Papst Franziskus hatte an die Opfer des Feuers erinnert und zum Gebet für sie und ihre Familien aufgerufen.
Brandstiftung aus Protest
Jüngsten Erkenntnissen zufolge kam es in dem vom Nationalen Migrationsinstitut betriebenen Zentrum für Migranten am Montag sehr wahrscheinlich zu dem Großbrand, als Insassen aus Protest gegen ihre bevorstehende Abschiebung Feuer legten. Videos von Überwachungskameras deuten darauf hin, dass die Wachbeamten den Ort verließen, ohne die in Lebensgefahr befindlichen Migranten freizulassen. Rettungshelfern zufolge sollen sich in dem Gebäude insgesamt rund 70 Menschen aufgehalten haben, die meisten von ihnen aus Venezuela. Sie seien erst kurz davor von Polizeibeamten auf der Straße aufgegriffen worden.
Kein Einzelfall
Laut den Bischöfen handelt es sich nicht um einen "Einzelfall". In den vergangenen Jahren seien mehrmals Migranten aus Mittel- und Südamerika auf mexikanischem Boden in ähnlichen Situationen ums Leben gekommen. Die vorherrschende "Politik der Migrationsbegrenzung, die sich auf die nationale Sicherheit konzentriert, aber nicht auf den Schutz der Menschenrechte der Migranten", habe massenhafte Inhaftierungen zur Folge. Diese wiederum sorgten dafür, dass Einrichtungen für Migranten heillos überfüllt und die Betroffenen unmenschlichen Bedingungen ausgesetzt seien.