Wie Italiens katholische Tageszeitung "L’Avvenire" am Freitag berichtete, hat sich die Zahl derer, die sich in Mailand in der Ausbildung zum Priester befinden, in den vergangenen zehn Jahren annähernd halbiert. Demnach lebten im Studienjahr 2013/2014 noch 150 Theologiestudenten im Mailänder Priesterseminar, im laufenden Studienjahr 2022/2023 sind es ganze 78.
Erzbischof Delpini will auf Reform setzen
Die Zahlen gehen weiter zurück, denn bei den Neuzugängen verzeichnete die große Erzdiözese in Norditalien allein in den vergangenen fünf Jahren einen konstanten jährlichen Rückgang von 24 im Jahr 2017 auf nunmehr 6 im Jahr 2022. Mit mehr als 5 Millionen Katholiken und mehr als 1.700 Diözesanpriestern ist das Erzbistum Mailand die mit Abstand größte Diözese in Europa.
Als eine Antwort auf den dramatischen Rückgang an Neupriestern hat der Mailänder Erzbischof Mario Delpini in dieser Woche eine Reform der Priesterausbildung angekündigt. Unter anderem sollen die Seminaristen künftig das dritte von fünf Studienjahren in Kleingruppen in einer Pfarrei wohnen.