Mönche errichten "Narrenbaustelle Kirche"

"Kritisch, souverän, distanziert"

Mit einer "Narrenbaustelle Kirche" wollen die Münsterschwarzacher Benediktiner einen Ort der Auseinandersetzung und neuer Denkansätze erproben. Dazu ist für den 23. April eine außergewöhnliche Kunstinstallation geplant.

Abtei Münsterschwarzach / © Milan1983 (shutterstock)

Diese wird auf dem Kirchplatz der unterfränkischen Abtei zu sehen sein, es folgen besondere Veranstaltungen bis Pfingsten.

"Nicht nur Gotteshäuser bröckeln, auch die Kirche", heißt es in der Ankündigung zum Konzept. "Widersprüche, Ängste und Orientierungssuche zeigen sich nicht nur innerhalb der Institution, auch bei den Gläubigen." Narren hätten ihren eigenen Blick auf das, was "verrückt" erscheine. "Sie können schonungslos kritisch sein, souverän, distanziert, immer wieder humorvoll und doch sind sie nie belehrend - und werden gerade dadurch zu Lehrmeistern."

"Die Baustelle wird so zum Denkort"

Mit Gerüstelementen wird demnach ein sieben Meter hoher Durchgang auf dem Weg zur Kirche errichtet. Dabei würden drei Etagen fertiggestellt, die vierte bleibe unvollendet. "Die Baustelle wird so zum Denkort, über dem überdimensionale Narrenbilder in Form großer Fotocollagen schweben." Das Projekt wurde vom Künstlerduo Gerda Enk und Thomas Reuter initiiert und in Kooperation mit Pater Meinrad Dufner durchgeführt, der selbst als Künstler tätig ist.

Bis Pfingstmontag (29. Mai) sind der Mitteilung zufolge mehrere Veranstaltungen geplant, darunter "Narrenreden von Gescheiten" und "Narrengespräche mit uns Jetzigen". Alle Informationen dazu gibt es auf der Internetseite abtei-muensterschwarzach.de.

Abtei Münsterschwarzach

Abtei Münsterschwarzach / © Milan1983 (shutterstock)

Im Jahr 1913 gründeten Missionsbenediktiner aus St. Ottilien das 1803 unter Napoleon aufgehobene Kloster Münsterschwarzach neu. Damit setzte sich in Schwarzach am Main eine fast 1200 Jahre alte Klostertradition fort. Heute ist die Benediktinerabtei eines der bedeutendsten Klöster im deutschsprachigen Raum. Für die Region Mainfranken ist sie geistliches Zentrum, aber auch ein touristisch sowie wirtschaftlich bedeutender Faktor.

Quelle:
KNA