Der Sudan ist mit 1,8 Millionen Quadratkilometern Fläche nach Algerien und dem Kongo der drittgrößte Flächenstaat Afrikas. Die Bevölkerungszahl wird laut jüngsten Schätzungen auf etwa 46,7 Millionen Menschen beziffert. Politisch instabile Verhältnisse, massive wirtschaftliche Probleme und eine unsichere Ernährungslage schlagen sich unter anderem im Entwicklungsindex HDI nieder: Dort stand der Sudan 2021 auf Platz 172 von 191 Nationen.
Übergriffe von Milizen sowie regionale Konflikte wie in den Bundesstaaten Darfur, Südkordofan und Blauer Nil zwangen und zwingen immer wieder Menschen zur Flucht. Im April 2023 eskalierten Konflikte zwischen rivalisierenden Gruppen im Land. Seitdem kämpfen sie um die Vormachtstellung. Bei der Zahl der Binnenvertriebenen belegte der Sudan auch zuvor schon im weltweiten Vergleich einen der vorderen Ränge.
2011 spaltete sich der christlich geprägte Südsudan vom muslimisch geprägten Norden des Landes ab. Im April 2019 wurde Langzeitpräsident Omar al-Baschir gestürzt. Allein in Darfur sollen unter seiner Verantwortung 300.000 Menschen getötet worden sein. Die politische Lage blieb seither instabil.
Der Export von Gold und Öl gehört zu den wichtigsten Einnahmequellen des hochverschuldeten Landes. Potenziell fruchtbarem Ackerland stehen neben Teilen der Sahara-Wüste Regionen gegenüber, die regelmäßig unter Dürren und Wassermangel leiden. Wichtigste Flüsse sind der Weiße und der Blaue Nil, die sich in der Hauptstadt Khartum zum Nil vereinigen. (KNA 04/2023)