"Ich sage Ihnen zu, wir gehen im Bistum Münster den weiteren Weg gemeinsam, und ich gehe ihn gemeinsam mit Ihnen", versprach er am Freitag bei der Sitzung des Diözesanrates.
Gründe erklären
Genn erinnerte an den Ausgangspunkt des Prozesses und seine Zielsetzung, nämlich durch Veränderungen sexuellen Missbrauch im Raum der Kirche zu verhindern. "Es war richtig, dass wir diesen Weg gegangen sind", sagte der Bischof.
Zugleich räumte er Fehler ein. Insbesondere sei es nicht gelungen, in Rom und gegenüber der Weltkirche deutlich zu machen, "was wir wollen und worum es uns auf dem Synodalen Weg geht".
Das gelte zum Beispiel auch im Blick auf den vorgesehenen Synodalen Rat. In Rom gebe es hier die Sorge, die deutschen Bischöfe würden "ihre Letztverantwortung für Glaube, Sitte und Recht abgeben wollen". Darum gehe es aber gar nicht, so Genn. Ziel sei es vielmehr, einen guten Weg des Miteinanders von Bischöfen und Nicht-Bischöfen zu finden.
Beteiligung des Gottesvolkes
Brigitte Lehmann und Ulrich Vollmer, die beiden Vorsitzenden des Diözesankomitees der Katholiken im Bistum Münster, riefen ebenfalls dazu auf, den Reformweg konsquent weiterzugehen. Infolge des Missbrauchsskandals sei der Vertrauensverlust enorm, so Lehmann: "Deshalb bedarf es einer radikalen und ganzheitlichen Erneuerung unserer Kirche." Gerade auch in den Pfarreien vor Ort müsse man mutig sein und konkrete Wege der Erneuerung gehen.
Vollmer ergänzte: "Die Zeiten von Intransparenz und Doppelmoral in der katholischen Kirche müssen endlich der Vergangenheit angehören." Bei vielen Gläubigen gebe es eine große Ungeduld, insbesondere im Blick auf die Beteiligung des Gottesvolkes an Beratungen und Entscheidungen zur Zukunft der Kirche, hinsichtlich der Rechte von Frauen in der katholischen Kirche und bezüglich der künftigen Rolle der Priester in den Gemeinden.