Das teilten das Domstift und die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz mit.
Das Domkapitel sei mit seiner Entscheidung vom Wochenende der einstimmigen Empfehlung einer Expertengruppe gefolgt. Bischof Christian Stäblein betonte, es gebe "weder einen Zweifel an der antisemitischen Aussage, die von diesem Relief ausgeht, noch an der Schuld der Kirchen, Judenhass und Antisemitismus aktiv befördert zu haben".
Domkapitel hat sich für visuelle Beseitigung entschieden
Aufgabe sei nun, "mit diesem schweren, beschämenden Erbe bewusst und angemessen umzugehen". Stäblein betonte, eine Abnahme des Reliefs und eine Ausstellung an einem anderen Ort seien wegen seines Terrakotta-Materials und aus statischen Gründen nicht möglich.
Das Domkapitel habe sich deshalb "für eine Form der visuellen Beseitigung entschieden".
Schweine-Plastik sollte zu sündenfreiem Leben anhalten
Die Plastik stehe damit weiter zur Aufarbeitung zur Verfügung. Die auch als "Judensau" bezeichnete rund 22 mal 55 Zentimeter große Schmähplastik aus dem 13. Jahrhundert zeigt ein säugendes Schwein mit menschlichem Antlitz und jüdischer Kopfbedeckung.
Das Schwein galt damals als Symbol der Unreinheit und Sünde und wurde in christlichen Kreisen mit dem Judentum assoziiert. Nach Einschätzung von Experten sollten die Mönche des Doms damit zu einem sündenfreien Leben angehalten werden. Das Domkapitel ist das Aufsichtsgremium des Doms. Vorsitzender ist Bischof Stäblein.