"Jahrhundertglocke" erstmals ausgestellt

Vor der Frankfurter Paulskirche

Die "Jahrhundertglocke" ist in Frankfurt am Main erstmals öffentlich ausgestellt worden - wenige Meter von der Paulskirche entfernt. Die Glocke erklang am 18. Mai 1948 im Glockenturm der Paulskirche zum ersten Mal.

Die "Jahrhundertglocke" vor der Paulskirche in Frankfurt am Main / © Norbert Demuth (KNA)
Die "Jahrhundertglocke" vor der Paulskirche in Frankfurt am Main / © Norbert Demuth ( KNA )

Sie war zum 100. Jahrestag der ersten deutschen Nationalversammlung, die am 18. Mai 1848 begonnen hatte - gegossen worden. Der 18. Mai 1948 war zugleich jener Tag, an dem die nach der Kriegszerstörung im Jahr 1944 ausgebrannte und wiederaufgebaute Paulskirche eingeweiht wurde.

Die 2,7 Tonnen schwere Glocke aus Stahl mit einem Durchmesser von rund zwei Metern gilt als Symbol der deutschen Freiheitsbewegung.

Eine Inschrift unter den Jahreszahlen "1848-1948" in Versalien auf der Glocke lautet: "Das Rad des Gesetzes dreh sich ohn Unterlass - greif nicht hinein in die Speichen." Außerdem trägt die Glocke die Aufschrift: "Wir gehören einem Volke an und die Stämme sind verschmolzen." Ein Kreuz sowie zwei reliefartige Engelsdarstellungen sind die einzigen religiösen Symbole auf der Glocke.

175. Jahrestag der Nationalversammlung

Nun ist sie anlässlich der Jubiläumsfeierlichkeiten zum 175. Jahrestag der Nationalversammlung am 18. Mai 2023 eine Woche lang auf dem Paulsplatz zu sehen. Daneben informiert eine Stele über zehn Handwerker, die 1848 als gewählte Abgeordnete im Paulskirchenparlament mitwirkten. Diese erste Volksvertretung für ganz Deutschland verabschiedete eine Reichsverfassung mit "Grundrechten des Deutschen Volkes". Davon wurden die Weimarer Verfassung von 1919 und das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland von 1949 geprägt. Die Paulskirche wurde zur "Wiege der deutschen Demokratie".

Die Jahrhundertglocke war bislang nicht im Turm der Paulskirche zu finden - dort hing sie nur bis 1987. Der Magistrat der Stadt Frankfurt hatte im Jahr davor eine Sanierung der Paulskirche beschlossen. Dabei wurde auch der Glockenstuhl ersetzt. Nach Abschluss der Restaurierungsarbeiten 1991 wurde die Jahrhundertglocke nicht wieder im Turm der Paulskirche aufgehängt. Ein Grund lag darin, dass ihr Klang laut Glockenexperten als "abrupt-gellend" galt.

Die Jahrhundertglocke wurde in einem Außen-Depot gelagert und war dort der Witterung ausgesetzt. "Mittlerweile ist sie leider verstummt und wird nie wieder läuten", sagte Mark Appel von der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main.

Bistum Limburg

Limburger Dom / © Werner Spremberg (shutterstock)

Das 1827 gegründete Bistum Limburg gehört zu den jüngeren unter den 27 deutschen Diözesen. In seinem Gebiet leben rund 580.000 Katholiken. Das Bistum misst 6.181 Quadratkilometer und erstreckt sich größtenteils auf hessischem Gebiet, zu einem kleinen Teil auf rheinland-pfälzischem.

 

Quelle:
KNA
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