Im Erzbistum Köln haben Staatsanwaltschaft und Polizei verschiedene Objekte durchsucht. Das bestätigte die Kölner Staatsanwaltschaft.
Hintergrund der Durchsuchung sind demnach Meineid-Ermittlungen gegen den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki.
Durchsucht wurden laut Staatsanwaltschaft an insgesamt sechs Orten, vier davon in Köln und je einer in Kassel und Lohfelden, die Räumlichkeiten des Generalvikariats, des Offizialats und des Erzbischöflichen Hauses sowie ferner die Geschäftsräume des den E-Mail-Verkehr im Erzbistum Köln verwaltenden EDV-Dienstleisters.
"Die Maßnahmen verliefen ohne Zwischenfälle und trafen an den jeweiligen Durchsuchungsorten weitgehend auf Kooperation", wie die Behörde mitteilte. Rund 30 Polizistinnen und Polizisten seien beteiligt gewesen.
In der Sache geht es darum, ab wann Woelki Kenntnisse von zwei Dokumenten hatte, die einen von ihm beförderten Priester belasten. Woelki wehrt sich - auch in Form einer Eidesstattlichen Versicherung - gegen die "Bild"-Darstellung, er habe bei der Beförderung im Jahr 2017 eine Polizeiwarnung vor einem Einsatz des Priesters in der Jugendarbeit sowie ein Gesprächsprotokoll mit Vorwürfen eines Mannes gekannt.
Das Erzbistum Köln wendet sich nach der Durchsuchung in seinen Geschäftsräumen gegen Vorverurteilungen. Erfahrungsgemäß werde es eine geraume Zeit in Anspruch nehmen, bis das Ergebnis der Durchsuchungen vorliege, erklärte die Erzdiözese. "Bis dahin bitten wir die Öffentlichkeit, eine ergebnisoffene Untersuchung nicht zum Anlass zu nehmen, Vorverurteilungen auszusprechen. (kna/27.06.2023)