Kardinal Zuppi ist für Kompromisse zwischen Kriegsparteien

Dialog und Initiativen

Für Kompromisse zwischen der Ukraine und Russland hat der Friedensgesandte des Papstes, Kardinal Matteo Zuppi, geworben. Er äußerte sich bei einer Veranstaltung in Potenza. Für alle Probleme müssten Lösungen gefunden werden.

Kardinal Matteo Zuppi / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Matteo Zuppi / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

"Für die Ukraine bedeutet ein gerechter Friede, die Verhältnisse von vor dem Krieg wiederherzustellen. Für die Russen bedeutet es, die Gebiete zu annektieren, die ihrer Auffassung nach für Russland gestimmt haben."

Zuppi betonte zugleich, dass es im Ukraine-Krieg einen Aggressor und einen Angegriffenen gebe. "Die Verantwortlichkeiten darf man nicht durcheinander bringen", sagte er. Der Kardinal warb zudem für eine großangelegte Friedensinitiative Europas sowie für den Dialog. "Dialog ist ein Stoff, den man auf verschiedene Weise weben kann", so Zuppi. Es brauche viele Initiativen, um das "empfindliche Gewebe des Friedens" wiederherzustellen

Reise nach Moskau beendet

Treffen zwischen Patriarch Kyrill I. und Kardinal Matteo Maria Zuppi  / © Sergey Vlasov (dpa)
Treffen zwischen Patriarch Kyrill I. und Kardinal Matteo Maria Zuppi / © Sergey Vlasov ( dpa )

Vergangenen Freitag hatte Zuppi, der auch Vorsitzender der Italienischen Bischofskonferenz sowie Erzbischof von Bologna ist, eine Reise nach Moskau beendet. Dort sprach er unter anderem mit dem russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill I., Putins außenpolitischem Berater Juri Uschakow und Russlands Kinderrechtsbeauftragten Maria Lwowa-Belowa über humanitäre Themen. Ob es konkret auch um die rund 19.000 ukrainischen Kinder ging, die mutmaßlich nach Russland entführt wurden, teilten der Kardinal und seine Gesprächspartner nicht öffentlich mit.

Papst Franziskus hatte Zuppi Ende Mai zum Leiter einer vatikanischen Friedensmission ernannt. Vor vier Wochen war der 67-Jährige bereits in die Ukraine gereist und hatte dort unter anderen mit Präsident Wolodymyr Selenskyj gesprochen. Dieser hatte den Papst um Hilfe gebeten, was die mutmaßlich verschleppten Kinder angeht.

Quelle:
KNA