Die Austrittswelle sei "das Thema schlechthin bei uns", sagte Welskop-Deffaa in einem Interview der Mediengruppe Bayern (Donnerstag).
"Viele unserer langjährigen Mitarbeiter sind eigentlich daran gewöhnt, dass sie nicht begründen müssen, warum sie bei der Caritas arbeiten. Es hat sich immer so angefühlt, dass man hier auf der Seite der Guten steht. Jetzt fragt auf einmal der Nachbar, warum man noch bei der Kirche beschäftigt ist. Das ist eine kalte Dusche."
Sorge um Geld und Engagement der Mitarbeiter
Welskop-Deffaa fügte hinzu, der Anstieg auf bundesweit mehr als 520.000 Austritte im vergangenen Jahr habe "selbst sehr gut informierte Kreise überrascht". Sie frage sich schon, "wie lange die Einnahmen durch die Kirchensteuer noch ausreichen, um die Co-Finanzierung unserer Einrichtungen und Dienste zu gewährleisten".
Mehr als um das Geld sorge sie sich aber darum, "wie wir das Engagement der Mitarbeiter für die Caritas erhalten können, wenn sie sich in der Kirche nicht mehr zuhause fühlen. Es denken ja auch Caritas-Mitarbeiter über einen Austritt nach".
Die Caritas beschäftigt nach eigenen Angaben in etwa 25.000 Einrichtungen bundesweit knapp 700.000 Menschen.