Erstmals seit 14 Jahren sind die Staats- und Regierungschefs der südamerikanischen Amazonasländer wieder zu einem gemeinsamen Gipfeltreffen zusammengekommen. "Es war nie dringender als jetzt, diese Zusammenarbeit wieder aufzunehmen und auszubauen", sagte der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva zu Beginn der Konferenz der Organisation der Kooperation im Amazonasgebiet (OTCA) angesichts der sich verschärfenden Klimakrise in Belém.
Ziel des Treffens sei es, den Umweltschutz mit einer nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung in Einklang bringen. Umstritten ist vor allem die Ölförderung im Amazonasgebiet und in der Nähe der Amazonasmündung. Außerdem wollten sich die Vertreter von Brasilien, Bolivien, Ecuador, Guyana, Kolumbien, Peru, Suriname und Venezuela bei dem "Amazonas-Gipfel" auf eine gemeinsame Position für die UN-Klimakonferenz COP28 in Dubai Ende des Jahres einigen.
Der Amazonas-Regenwald gilt als CO2-Speicher und hat eine wichtige Funktion im internationalen Kampf gegen den Klimawandel. Vor Beginn des Gipfels forderten Vertreter der indigenen Gemeinschaften einen besseren Schutz ihrer Landrechte. Lula kündigte zum Auftakt des Gipfeltreffens in Belém an, bis 2030 die Abholzung des Regenwaldes in Brasilien vollständig zu stoppen.
Zuletzt ging die Abholzung im brasilianischen Amazonasgebiet bereits deutlich zurück. Im Juli sank die Entwaldung laut vorläufiger Daten um 66 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Im Zeitraum zwischen August 2022 und Juli 2023 wurde im brasilianischen Amazonasgebiet eine Fläche von 7952 Quadratkilometern abgeholzt. Das war der niedrigste Wert seit vier Jahren. (dpa/08.08.2023)