Neues Portal zu jüdischem Leben in Niedersachsen vorgestellt

Maßnahme gegen Antisemitismus

Eine neue Internetseite bündelt künftig Informationen und aktuelle Termine zum jüdischen Leben in Niedersachsen. Das Portal "Jüdisches Niedersachsen online" wurde nun in der Landeshauptstadt Hannover offiziell vorgestellt.

Mann mit Kippa / © Federico Gambarini (dpa)
Mann mit Kippa / © Federico Gambarini ( dpa )

Das Portal könne für andere Bundesländer zum Vorbild werden, sagte der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, laut Manuskript. Das vom Israel Jacobson Netzwerk für jüdische Kultur und Geschichte in Braunschweig verantwortete Portal ist ab sofort unter www.juedisches-niedersachsen.de erreichbar.

Jüdische Geschichte und Gegenwart

Die Seite trägt laut den Machern Informationen zur jüdischen Geschichte und Gegenwart zusammen, um die Vielfalt jüdischen Lebens sichtbar zu machen. Zugleich sei sie eine Maßnahme gegen den aktuell wieder sichtbar werdenden Antisemitismus.

Das Israel Jacobson Netzwerk wurde 2016 gegründet und will jüdische Kultur und Geschichte Niedersachsens erforschen und vermitteln. Die Vorstellung des Portals fand in Räumen der Jüdischen Gemeinde Hannover statt.

Juden in Deutschland

Jüdisches Leben auf dem Gebiet der Bundesrepublik gibt es seit mehr als 1.700 Jahren. Der älteste schriftliche Nachweis stammt aus dem Jahr 321 aus Köln. Vor der nationalsozialistischen Machtergreifung lebten 1933 auf dem Gebiet des Deutschen Reiches rund 570.000 Juden. In der Folge des Holocaust wurden etwa 180.000 von ihnen ermordet, sehr viele flohen. 1950 gab es nur noch etwa 15.000 Juden in Deutschland. Eine Zukunft jüdischen Lebens im Land der Täter schien unwahrscheinlich und war innerjüdisch umstritten.

Ein jüdischer Mann mit einer Kippa / © Nelson Antoine (shutterstock)
Ein jüdischer Mann mit einer Kippa / © Nelson Antoine ( shutterstock )
Quelle:
KNA