Oskar Brüsewitz wurde am 30. Mai 1929 im Memelgebiet geboren. In den Kriegswirren floh die Familie nach Melle in Westfalen. Brüsewitz absolvierte eine Schuhmacherlehre. Seine erste Ehe, aus der eine Tochter hervorging, scheiterte und wurde geschieden. Im Jahre 1954 siedelte Brüsewitz nach Weißenfels in die DDR über. Ein Jahr später, 1955, folgte seine zweite Heirat in Leipzig mit der Krankenschwester Christa Roland. Zwei Töchter wurden geboren.
Ab 1956 wurde Brüsewitz von der Stasi überwacht. In den Jahren 1964 bis 1969 besuchte er die Predigerschule in Erfurt. Anschließend übernahm er die lange vakante Pfarrstelle in Droßdorf-Rippicha im Kreis Zeitz. Anfangs belebte er mit seinen ungewöhnlichen Aktionen und seinem Eifer das Gemeindeleben. Doch die Schwierigkeiten von staatlicher Seite nahmen zu und seine Gottesdienste wurden wieder leerer.
Am 18. August 1976 bat er am Morgen seine Tochter das Kirchenlied "So nimm denn meine Hände" zu spielen und fuhr dann nach Zeitz. Vor der Michaeliskirche übergoss er sich aus einer mitgebrachten 20-Liter-Milchkanne mit Benzin und zündete sich an. Vier Tage später, am 22. August 1976, starb Brüsewitz mit 47 Jahren im Krankenhaus in Halle-Döhlau. Am 26. August 1976 wurde er in Rippicha beerdigt.