Der christliche Glaube wird nach Überzeugung von Papst Franziskus oft von den Müttern und Großmüttern an die nächste Generation weitergegeben. In der Generalaudienz sagte der Papst am Mittwoch im Vatikan: "Oft werden wir in der Familie, vor allem von den Müttern und Großmüttern erstmals mit Jesus bekannt gemacht". Die Verkündigung der christlichen Botschaft beginne häufig mit einfachen, kleinen Gesten, etwa wenn die Eltern den Kindern zeigte, wie man im Gebet mit Gott sprechen kann. Dies seien häufig die Grundlagen des Glaubens.
Der Papst machte seine Äußerungen im Rahmen einer Katechese (Glaubensunterweisung), in deren Mittelpunkt das Leben der ersten heiliggesprochenen Ureinwohnerin Nordamerikas stand. Die Heilige Kateri Tekawitha (1656-1680) benannte er dabei als Vorbild für ein Leben aus dem christlichen Glauben. Sie war von ihrer Mutter in das Leben als Christin eingeführt worden.
Neues Schreiben zur Umweltkrise
Zum Ende der Generalaudienz kündigte Franziskus ein neues Schreiben zur Umweltkrise an. Franziskus sagte, er wolle am 4. Oktober ein "Ermahnungsschreiben" veröffentlichen, das ein zweites "Laudato si" sein werde.
Unter diesem Titel hatte er im Mai 2015 eine Enzyklika veröffentlicht und darin als erster Papst den Kampf gegen die Erderwärmung und die Umweltkrise zum Gegenstand eines weltkirchlichen Lehrschreibens gemacht. Bereits am 21. August hatte Franziskus gesagt, dass er an einem weiteren Schreiben zu diesem Thema arbeite.
Inhaltlich führte der Papst aus: "Schließen wir uns unseren christlichen Brüdern und Schwestern an, die sich für die Bewahrung der Schöpfung einsetzen, die ein heiliges Geschenk des Schöpfers ist." Weiter rief er dazu auf, sich "an die Seite der Opfer der Umwelt- und Klima-Ungerechtigkeiten zu stellen" und den "törichten Krieg gegen die gemeinsame Umwelt zu beenden, der ein schrecklicher Weltkrieg ist."
Papst erneuert Gebetsaufruf für die Ukraine
Erneut rief Franziskus zudem auf dem Petersplatz zum Gebet für die Ukraine auf. "Erneuern wir unsere Nähe und unser Gebet für die liebe und gequälte Ukraine, die so viel erleiden muss", so das Kirchenoberhaupt.
Auf die jüngste ukrainische Kritik an seinen würdigenden Worten über die russische Geschichte unter Zar Peter dem Großen und Zarin Katherina der Großen ging der Papst nicht ein.
Der Gebetsaufruf des Papstes für die leidende Bevölkerung der Ukraine ist seit vielen Monaten ein fester Bestandteil der regelmäßigen öffentlichen Auftritte des Papstes.