Eine neue Initiative in Köln will sich dafür einsetzen, dass Obdachlose in Würde sterben können. Die jüngst gegründete "Pace e Bene-Stiftung" verfolgt den Zweck, kranke obdachlose Menschen in der Stadt am Ende ihres Lebenswegs zu begleiten, wie der Caritasverband für das Erzbistum Köln am Montag mitteilte.
Sie wolle beispielsweise Plätze in Hospizen finanzieren. Langfristig sei der Unterhalt einer Wohnung geplant, um sterbende Obdachlose bedarfsgerecht begleiten und medizinisch versorgen zu können. Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) und Stadtdechant Robert Kleine unterstützen das Projekt.
Bislang gebe es in Köln, wie in anderen deutschen Städten, keinen Ort für sterbenskranke obdachlose Menschen, hieß es. Unklare oder fehlende Versicherungen sorgten häufig dafür, dass sie nicht in ein Hospiz überwiesen werden könnten.
Stifter und Mitglieder des Stiftungsrats sind laut Angaben der Gesamtverband der katholischen Kirchengemeinden der Stadt Köln, vertreten durch seinen Geschäftsführer Rudger von Plettenberg, die Ordensschwester Christina Klein von der Katholischen Wohnungslosenseelsorge "Gubbio" im Stadtdekanat Köln sowie das Ehepaar Kirsten Lange-Wittmann und Philipp Wittmann. Es handelt sich um eine Treuhandstiftung in der Verwaltung der Caritasstiftung im Erzbistum Köln.
Die Stiftung startete mit einem Kapital von 53.400 Euro, wie von Plettenberg der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) sagte. Es stamme zum einen aus Einlagen der Stifter und zum anderen aus Spenden, die der Gesamtverband für die Arbeit der Obdachlosenseelsorge erhalten habe. Es seien keine Kirchensteuermittel in die Stiftung geflossen. "Es ist uns bewusst, dass das Stiftungskapital aktuell noch gering ist", so von Plettenberg und warb für die Möglichkeit, weiteres Kapital zuzustiften.
Der Name "Pace e Bene" geht zurück auf einen Gruß, den der italienische Heilige und Ordensgründer Franz von Assisi (1181/82 bis 1226) oft verwendete. Er bedeutet "Frieden und Gutes". (Quelle: Katholische Nachrichtenagentur)