So sanken die Erträge der sieben erzbischöflichen Stiftungen um gut 25 Prozent von 14,5 Millionen auf 10,8 Millionen Euro, wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Finanzbericht hervorgeht. Wegen der hohen Inflation von 8,7 Prozent habe man zudem überwiegend aus Rücklagen 132 Millionen Euro zur Kapitalerhaltung aufwenden müssen, so Andreas Kröger, Geschäftsführer des Erzbischöflichen Stuhls.
Personalkosten und Energiepreise
Die Ausgaben von 7,5 Millionen Euro verteilten sich auf die Personalkosten der Theologischen Fakultät (3,9 Millionen Euro), Förderungen für soziale, karitative und kulturelle Projekte (1,1) sowie den Unterhalt von Liegenschaften (2,5). Die Aufwendungen für Immobilien waren vor allem durch hohe Energiekosten gestiegen. Der Überschuss von 3,3 Millionen Euro (2021: 7,1) floss in die Kapitalerhaltungsrücklage.
Die Stiftungen fördern insbesondere Aufgaben und Projekte, die nicht aus dem Haushalt des Erzbistums bestritten werden. Dieser ist völlig unabhängig vom Erzbischöflichen Stuhl und wird auch getrennt verwaltet. Unter den Projekten, die mit Beträgen zwischen 10.000 und knapp 300.000 Euro gefördert wurden, waren eine Dauerausstellung im Kloster Corvey, mehrere Caritas-Projekte sowie Initiativen in der Altenhilfe.
Optimistisch nach vorne schauen
Vom Land Nordrhein-Westfalen übernahm der Erzbischöfliche Stuhl zu einem symbolischen Preis zudem den Paderborner Studienfonds. Zu dessen Bestand gehören unter anderem die Universitäts- und Marktkirche sowie Gebäudeteile des früheren Jesuitenkollegs. Diese würden auch weiterhin von der Theologischen Fakultät und dem städtischen Gymnasium Theodorianum genutzt, so Kröger.
Für das laufende Jahr 2023 ist Kröger vorsichtig optimistisch. Gestiegene Zinsen und die leicht sinkende Inflationsrate ließen auf ein besseres Ergebnis als 2022 hoffen.
Fördern unter anderem Mädchenkantorei
Der Erzbischöfliche Stuhl zu Paderborn, nicht zu verwechseln mit dem Erzbistum, ist eine Körperschaft öffentlichen Rechts, in der sieben Stiftungen unterschiedlicher Zwecke zusammengefasst sind. Ihr Gesamtvermögen beläuft sich auf 2,7 Milliarden Euro. Sie erhalten keine Mittel aus Kirchensteuern.
So fördert die Stiftung Bischof Badurad (Vermögen 204 Millionen Euro) Musik und Kultur, vor allem die Mädchenkantorei am Dom. Die Stiftung Dietrich IV. von Fürstenberg (523 Millionen Euro) ist Trägerin der Theologischen Fakultät. Die Stiftung Bischof Imad (360 Millionen Euro) erhält kirchliche Immobilien, während Kilian (670 Millionen Euro) karitative Projekte und Meinwerk (251,6 Millionen Euro) wissenschaftliche Projekte fördert.