Erzbischof Krebs, der Botschafter des Papstes in der Schweiz ist, antwortete damit auf eine Anfrage der Zeitung "SonntagsBlick". Demnach seien Botschaftsarchive "jederzeit unverletzlich, wo immer sie sich befinden". Auch eine punktuelle Akteneinsicht ausschließlich in Missbrauch betreffende Akten lehnt Krebs ab.
Studie zu Missbrauch in der Schweiz vorgestellt
Historikerinnen der Uni Zürich hatten am Dienstag eine Pilotstudie zu sexuellem Missbrauch im Umfeld der katholischen Kirche in der Schweiz vorgestellt. Identifiziert wurden seit Mitte des 20. Jahrhunderts 1.002 Fälle, 510 Beschuldigte und 921 Betroffene. Die beiden Studienleiterinnen gehen jedoch mit Blick auf frühere Forschungen im Dunkelfeld davon aus, dass dies nur "die Spitze des Eisbergs" sei.
Das Pilotprojekt, das unter anderem von der Schweizer Bischofskonferenz in Auftrag gegeben wurde, war der erste systematische Versuch, sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche in der Schweiz wissenschaftlich zu erfassen. Eine umfassende Studie soll nun binnen drei Jahren folgen.
Blick in Archive soll bei Aufarbeitung sexualisierter Gewalt helfen
Dafür sollen zahlreiche weitere Archive ausgewertet werden, darunter Archive von Ordensgemeinschaften, Dokumente diözesaner Gremien und die Archivbestände katholischer Schulen, Internate und Heime sowie staatliche Archive. Auch von der Berner Nuntiatur wurde dafür Akteneinsicht gefordert.