Singles in Deutschland sind einer Studie zufolge im Durchschnitt unzufriedener als Menschen, die mit einem Partner zusammenleben. Paare seien "tendenziell zufriedener mit ihrer Lebenssituation", sagte die Direktorin des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB), Katharina Spieß, in Wiesbaden bei der Vorstellung des "BiB.Monitors Wohlbefinden".
Erstmals hat ein staatliches Forschungsinstitut in einer repräsentativen Untersuchung ermittelt, wie zufrieden Menschen in Deutschland mit ihrem Leben tatsächlich sind.
Es sei "besonders auffällig, dass sich unter Alleinerziehenden ein hoher Anteil wenig Zufriedener findet", so Spieß. Rund ein Drittel der Befragten, die mit einem Partner und Kindern zusammenleben, sei wenig zufrieden. In Ein-Eltern-Haushalten sei der Anteil der wenig Zufriedenen mit 57 Prozent fast doppelt so hoch.
"Einsamkeit und bei Singles mit Kindern auch die besonderen Herausforderungen, sich ohne Partner oder Partnerin im Haushalt um Kinder zu kümmern, gehen mit einer geringeren Lebenszufriedenheit einher", so Spieß. Da der Anteil von Singles mit Kindern in den vergangenen Jahrzehnten stark zugenommen habe, sei die Politik gefordert. Hier gebe es "großen Unterstützungsbedarf, um ihr Wohlbefinden zu steigern, da dieses auch die Kinder beeinflussen kann".
Die ausgewerteten Daten wurden zwar im Pandemiejahr 2021 erhoben.
Dieser Umstand habe das Ergebnis trotz Lockdowns und weiterer Einschränkungen der Corona-Krise aber nicht wesentlich beeinflusst, betonten die Bevölkerungsforscher. Die aufgezeigten Tendenzen seien auch in den Jahren vor der Pandemie größtenteils in vergleichbarer Weise zu finden. Die Forscher des BiB nutzten zur Analyse des Wohlbefindens primär Daten des familiendemografischen Panels FreDA. (kna/05.10.2023)