"Ich rufe alle Bürger Israels auf, sich zu vereinen, um unser höchstes Ziel zu erreichen - den Sieg im Krieg", sagte er laut Mitteilung seines Büros zu Beginn der Sitzung des Sicherheitskabinetts.
Israel befinde sich seit Samstagmorgen im Krieg. Oberstes Ziel sei es, Sicherheit und Ruhe in den betroffenen Gebieten wiederherzustellen, so Netanjahu. Ferner gehe es darum, "dem Feind einen hohen Preis abzuverlangen" sowie durch eine Stärkung der Fronten zu verhindern, dass jemand "irrtümlich in diesen Krieg eintritt".
Seit den Morgenstunden wurden rund 2.500 Raketen auf Israel geschossen und mehrere israelische Ortschaften von Hamas-Kämpfern überfallen, die auch Zivilisten entführten. Die Zahl der getöteten Israelis stieg nach jüngsten Medienberichten auf 40. Mehr als 700 Personen wurden verletzt.
Der israelische Minister für nationale Sicherheit, der Rechtsradikale Itamar Ben-Gvir von der Partei "Jüdische Stärke", verhängte demnach den nationalen Notstand, der landesweit am Samstagabend in Kraft treten soll. Israelische Medien berichten, dass etwa 60 palästinensische Terroristen an 14 Orten aktiv sind.
Israelische Armee will Zehntausende Reservisten mobilisieren
Israel reagierte mit Luftangriffen auf verschiedene Ziele der radikalislamischen Hamas im Gazastreifen, bei denen mindestens fünf Palästinenser getötet wurden, darunter ein Journalist.
Die Armee kündigte auch an, Zehntausende Reservisten zu mobilisieren.
In Jerusalem kam es zu Zusammenstößen zwischen Palästinensern und israelischen Sicherheitskräften. Zahlreiche Gottesdienste zum jüdischen Fest der Torahfreude wurden abgesagt, und die Stadt öffnete ihre Schutzräume.
Internationale Verurteilung des massiven Raketenangriffs der Hamas
Vertreter mehrerer Länder, darunter die USA und Deutschland, haben die Angriffe auf Israel verurteilt. Deutschland hat den massiven und rücksichtslosen Angriff auf Zivilisten aus der Luft und vom Land aus verurteilt.
Die USA riefen alle Seiten auf, von Gewalt und Vergeltungsangriffen abzusehen, und verurteilten den Angriff der Hamas-Terroristen.
Führende Hamas-Mitglieder feiern Angriff und rufen weiter zum Kampf auf
Hamas-Führer Ismail Hanijeh erklärte die Kampagne als heldenhafte Verteidigung der Al-Aksa-Moschee in Jerusalem, weiterer heiliger Stätten und palästinensischer Gefangener in israelischen Gefängnissen.
Der Hamas-Militärchef Mohammed Deif rief die Palästinenser dazu auf, Angriffe auf Israel mit allen verfügbaren Waffen auszuführen.
Es wird auch berichtet, dass die vom Iran unterstützte libanesische Terrororganisation Hisbollah die palästinensischen Angriffe begrüßt hat.
Seit Wochen angespannte Sicherheitslage an der Grenze zum Gazastreifen
Sie bezeichnete die Operation als siegreiche Antwort auf die ständigen Verbrechen der Besatzer und die Entweihung von Heiligtümern.
Die jüngsten Raketenangriffe erfolgen vor dem Hintergrund einer seit Wochen angespannten Sicherheitslage an der Grenze zum Gazastreifen und im von Israel besetzten Westjordanland.
Seit Jahresbeginn wurden bei palästinensischen Angriffen rund 27 israelische Zivilisten und drei Soldaten getötet, während rund 194 Palästinenser bei Zusammenstößen mit der israelischen Armee ums Leben kamen, darunter auch unbeteiligte Zivilisten.