Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, hat angesichts der jüngsten Angriffe auf Israel seitens der radikalislamischen Hamas vor Attacken auf jüdische Einrichtungen in Deutschland gewarnt.
Mit Hamas-Angriffen steigt auch die Gefahr für Juden in Deutschland
"Aus der jüngeren Vergangenheit wissen wir: Wenn Israel von der antisemitischen Terrororganisation Hamas angegriffen wird, steigt auch die Gefahr für Jüdinnen und Juden in Deutschland", sagte er dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (Sonntag).
"Ich begrüße daher, dass die Sicherheitsbehörden den Schutz jüdischer Institutionen bundesweit ab sofort verstärken."
Klein fügte hinzu: "Israelbezogener Antisemitismus ist keine graue Theorie, sondern eine reale Gefahr für Jüdinnen und Juden in Deutschland."
Terror-Feier in Berlin-Neukölln "widerwärtige Verherrlichung von Gewalt"
In Berlin seien am Samstag bereits Süßigkeiten von Hamas-Sympathisanten auf der Straße verteilt worden, die damit ihren vermeintlichen Erfolg hätten feiern wollen.
Der Antisemitismusbeauftragte betonte: "Eine solch widerwärtige Verherrlichung von Gewalt gegen Jüdinnen und Juden dürfen wir als Gesellschaft nicht hinnehmen."
Auch der israelische Botschafter Ron Prosor hat vor Angriffen auf israelische und jüdische Einrichtungen auch in Deutschland gewarnt.
Israels Botschafter fordert hartes Vorgehen gegen Hamas-Sympathisanten
In der jetzigen Situation bestehe die "höchste Gefahr" solcher Anschläge, sagte er am Samstag in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur.
Er vertraue aber auf die Arbeit der deutschen Sicherheitsbehörden. "Ich weiß, dass der Bürgermeister von Berlin und auch die Innenministerin die Sache jetzt im Griff haben."
Prosor forderte aber ein hartes Vorgehen gegen das palästinensische Netzwerk Samidoun, das den Angriff auf Israel am Samstag feierte, indem es Süßigkeiten auf der Sonnenallee im Stadtteil Neukölln verteilte.
Strafanzeige nach Jubel über die Ermordung von Zivilisten in Berlin
Zu Fotos von der Aktion schrieb die Organisation auf der Internetplattform X: "Es lebe der Widerstand des palästinensischen Volkes."
Die Polizei stellte nach eigenen Angaben die Identität der Personen fest und stellte Strafanzeige.
Prosor sagte, Jubel über die Ermordung von Zivilisten habe keinen Platz – weder in Israel oder Deutschland noch sonst irgendwo auf der Welt.
Prosor bezeichnet Neuköllner Hamas-Sympathisanten als "Barbaren"
"Diejenigen, die das tun, müssen zur Strafe gebracht werden", sagte der israelische Botschafter. Samidoun sei "ein trojanisches Pferd", das die deutsche Demokratie missbrauche.
"Was sind diese Leute? Das sind Barbaren", sagte Prosor. Die Aktionen von Samidoun dürfe man "in Berlin und auch an anderen Plätzen nicht erlauben".