Bau- und Energie-Experten aus knapp 20 katholischen Erzbistümern und Bistümern haben ihre im vergangenen Jahr vorgelegten Handlungsempfehlungen für ein verantwortungsbewusstes Temperieren von Kirchen fortgeschrieben. Sie betonen ausdrücklich, dass es sich um Empfehlungen handelt und die Gemeinden vor Ort entscheiden sollten, was in der kalten Jahreszeit zu tun sei. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) nennt einige ihrer Empfehlungen.
- Hinterfragen Sie die bisherige Art den Kirchenraum zu temperieren.
Eine Reduzierung der Temperatur bietet die Chance, Energie und Kosten zu sparen und damit zum Wohl der Gesellschaft, der Umwelt und der finanziellen Handlungsfähigkeit beizutragen.
- Reduzieren Sie die Temperaturen im Kirchenraum soweit wie möglich.
Idealerweise verzichten Sie vollständig auf eine Temperierung.
Voraussetzung ist, dass die relative Luftfeuchte unter 70 Prozent bleibt, damit Raum, Ausstattung und Orgel keinen Schaden nehmen.
- Sollte eine Grundtemperierung dennoch zwingend notwendig sein, streben Sie eine Begrenzung der Temperatur in der Regel auf rund fünf Grad an und verzichten Sie auf Aufheizungen zur Nutzung. Eventuell ist es notwendig, den Kirchenraum dosiert zu temperieren, wenn das
temperatur- und feuchteabhängige Lüften die relative Luftfeuchtigkeit nicht dauerhaft unter 70 Prozent senkt.
- Stellen Sie Feuchtemessgeräte in der Kirche auf und kontrollieren Sie die relative Luftfeuchte regelmäßig. Stellen Sie mindesten ein Gerät in den Kirchenraum (beispielsweise auf den Beichtstuhl) und ein weiteres in die Orgel (Achtung: nicht in die Nähe der Elektrik).
- Vermeiden Sie unnötigen Feuchteeintrag in die Kirche. Verzichten Sie auf feuchtes Wischen und entfernen Sie Topfpflanzen.
- Informieren Sie die Gemeinde frühzeitig und transparent über die geplanten Änderungen der Raumtemperaturen. So können sich die Gläubigen rechtzeitig auf die Änderungen einstellen.
- Legen Sie für die Nutzungszeiten Decken und/oder Kissen aus. Lagern Sie diese außerhalb der Nutzungszeiten in trockenen, geheizten Räumen.
- Lüften Sie den Kirchenraum stoßweise und nur, wenn die relative Luftfeuchte im Raum über 70 Prozent liegt und es draußen wenigstens 5 Grad kälter ist als drinnen. Verzichten Sie vor allem auf längeres Lüften im Frühjahr.
- Überlegen Sie, ob es für einzelne Gottesdienste alternative Standorte innerhalb oder außerhalb der Kirchengebäude gibt oder ob die Konzentration auf wenige Kirchen sinnvoll und möglich ist.
Dadurch könnten die anderen Gebäude für die Heizperiode ungenutzt und geringer beheizt bleiben. Wenn es zwingend erforderlich ist, empfiehlt es sich, die Einrichtung einer Winterkirche in der Pfarrei, die für verschiedene Bedarfe etwas höher temperiert wird. (kna)