3.000 Menschen bei Schweigemarsch für Solidarität mit Israel in Köln

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst, Abraham Lehrer, Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland und Vorstand der Synagogen-Gemeinde Köln, Kölns Stadtdechant Msgr. Robert Kleine, NRW-Bildungs- und Schulministerin Dorothee Feller an der Synagoge in der Roonstraße / © Henning Schoon
NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst, Abraham Lehrer, Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland und Vorstand der Synagogen-Gemeinde Köln, Kölns Stadtdechant Msgr. Robert Kleine, NRW-Bildungs- und Schulministerin Dorothee Feller an der Synagoge in der Roonstraße / © Henning Schoon

Etwa 3.000 Menschen haben 2023 in Köln mit einem Schweigegang ihre Solidarität mit Israel und der jüdischen Bevölkerung angesichts des Terrorangriffs der radikalislamischen Hamas gezeigt. Die stille Kundgebung fand am Vorabend des 85. Jahrestages der Reichspogromnacht am 9. November statt und sollte ein öffentliches Zeichen gegen Antisemitismus, Hass und Gewalt setzen. Unter den Teilnehmenden waren auch der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU), Innenminister Herbert Reul und Medienminister Nathanael Liminski (beide CDU) sowie Justizminister Benjamin Limbach (Grüne). Organisiert wurde der Schweigemarsch von den beiden großen Kirchen in Köln.

"Wir trauern um die Opfer des Terrors gegen Israel", erklärten die Veranstalter. Der katholische Stadtdechant Robert Kleine rief zum Gebet für Frieden im Nahen Osten auf und nannte den Hamas-Angriff vom 7. Oktober den "tödlichsten Tag für Juden seit dem Holocaust". Der evangelische Stadtsuperintendent Bernhard Seiger betonte, der Hamas-Angriff dürfe durch nichts gerechtfertigt werden, und fügte hinzu: "Wir stehen unverbrüchlich an der Seite der jüdischen Mitbürger und Mitbürgerinnen Kölns."

Die palästinensische Terrorgruppe Hamas hatte Israel am 7. Oktober mit Raketen und Terrorkommandos angegriffen, mindestens 1.400 Menschen getötet und weitere verschleppt. Israel führt seither Krieg gegen die Hamas im Gaza-Streifen, dabei wurde tausende Menschen getötet.    

Der Schweigegang führte am einstigen Synagogen-Standort Glockengasse vorbei zur heutigen Synagoge in der Roonstraße. Im Anschluss an den Schweigemarsch sollte dort ein Rabbiner ein jüdisches Gebet sprechen. Zudem sollten Fotos der noch in den Händen der Hamas befindlichen israelischen Geiseln an die Fassade projiziert werden.     An der stillen Solidaritätskundgebung nahm auch der Vorstand der Synagogen-Gemeinde Köln und Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Abraham Lehrer, teil. Die Evangelische Kirche im Rheinland war durch Präses Thorsten Latzel und weitere Mitglieder der Kirchenleitung vertreten, das Erzbistum Köln durch Generalvikar Guido Assmann.    

Mit der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 waren die Nationalsozialisten zur offenen Gewalt gegen die jüdische Minderheit übergegangen. In der Kölner Synagoge sprechen dazu am Donnerstag auf deren Einladung Stadtdechant Kleine und Stadtsuperintendent Seiger. (epd/08.11.2023)