Die beiden Wissenschaftler erhielten die Auszeichnung am Samstag für ihr Lebenswerk, wie das Erzbistum Wien mitteilte. Zudem wurden drei Würdigungs- und auch Förderpreise verliehen.
"Theologie ist eine Wissenschaft"
Der Religionssoziologe Zulehner (83) zähle zu den bekanntesten Theologen Österreichs, erklärte der Wiener Kardinal Christoph Schönborn zur Begrüßung. Zulehner sei "nach wie vor der Meinung, dass Theologie eine Wissenschaft ist" und dass es sinnvoll sei, wissenschaftlich und vernunftbasiert über Religion nachzudenken.
Insofern habe "kritisches Nachdenken über Gott und die Welt einen Platz in der Familie der Wissenschaften", so Schönborn.
Zulehner lehrte von 1984 bis zu seiner Emeritierung 2008 an der Universität Wien. Darüber hinaus ist er Autor und Kommentator unter anderem für den ORF.
Auszeichnung wird von Erzdiözese Wien verliehen
Der Physiker Binder (1944-2022) galt als einer der weltweit führenden Wissenschaftler auf dem Gebiet der statistischen Physik der kondensierten Materie. Er starb am 27. September 2022 nach schwerer Krankheit.
Schon zuvor hatte sich die Jury des Kardinal-Innitzer-Studienfonds entschieden, Binder mit dem großen Innitzer-Preis für das wissenschaftliche Lebenswerk auszuzeichnen. Er erhielt die Ehrung nun posthum.
Der nach dem Wiener Erzbischof und Kardinal Theodor Innitzer (1875-1955) benannte Wissenschaftspreis ist eine der angesehensten Auszeichnungen dieser Art in Österreich. Er wird seit 1962 von der Erzdiözese Wien verliehen und vom Wissenschaftsministerium, mehreren Bundesländern, sowie von Banken, Versicherungen und der Wirtschaftskammer unterstützt.