Morgenimpuls mit Schwester Katharina

Suchen wir den Frieden

Am Freitag war bei uns hier in Olpe auf dem Marktplatz eine Kundgebung gegen Antisemitismus; angeregt und vorbereitet mit einem Team von einem Arzt aus unserer Stadt, der sich seit Jahrzehnten für das Wohl der Mitmenschen im Umfeld und im fernen Afrika einsetzt und dessen zivilgesellschaftliches Engagement jeder schätzt. Und so kamen viele hundert Menschen zusammen und haben zugehört: einem Grußwort des Bundespräsidenten, der Rede des Initiators, des Landrats und des Bürgermeisters und eines jüdischen Mitbürgers. Und zwischendurch haben Schüler Texte vorgelesen aus einem Buch über jüdisches Leben in Olpe. Mit dem Gebet einer jüdischen Frau und einer Schweigeminute für alle Opfer des Krieges endete diese sehr beeindruckende, aber auch sehr mutmachende Stunde.

Alle die dabei waren haben sehr gespürt, dass es jetzt auf den und die Einzelne ankommt, die solche Dinge anstößt, aber dann auch auf die Gemeinschaft derer, die zusammenstehen und zusammenhalten und man sich des gegenseitigen Empfindens vergewissern kann. Es gab unglaublich viel Beifall für die einzelnen Beiträge und damit eine Zustimmung, die sehr stark und ungewöhnlich war. "Wehret den Anfängen" und "Nie wieder ist jetzt" sind starke Worte aus unserer erlebten und überlieferten Geschichte und derzeit spüren alle, dass es immer notwendiger wird, dass gerade wir Christen, die mit unseren jüdischen Geschwistern die gleiche Glaubenswurzel haben, zu ihnen stehen und sie verteidigen, wenn wieder gegen sie Hass und Hetze verbreitet wird und sie um ihr Leben fürchten müssen.

"Sucht den Frieden und jagt ihm nach", ist ein Bibelwort, dem jeder zustimmt. Suchen wir den Frieden für alle unsere Mitbürger, egal welchen Glaubens und welcher Nationalität. In unserem Denken, Reden und Tun muss deutlich werden, dass wir alle Kinder des einen Gottes sind und in der Würde gleich vor ihm und voreinander.

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