Dies bestätigte eine Sprecherin der EKvW auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Montag. Schlüter selbst sprach in einer ersten Reaktion auf den Rücktritt von Kurschus von einem "schwarzen, schweren Tag für die ganze evangelische Kirche".
"Immer heikel"
Das werde sie noch lange beschäftigen, sagte er vor Medienvertretern. Er bedauerte den doppelten Rücktritt von Kurschus als Präses und als Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), nannte ihn aber "in dieser Situation eine kluge und richtige Entscheidung".
Andernfalls wäre Kurschus die öffentliche Infragestellung der vergangenen Tage nicht losgeworden, sagte Schlüter. Wenn es um die schwierige Aufarbeitung von Missbrauch gehe, mache die Tatsache, derart "angezählt zu sein, die Ausführung dieser Ämter wirklich unmöglich". Kommunikation im Zusammenhang mit sexualisierter Gewalt sei "immer heikel".
Schritt nachvollziehbar
Der Superintendent des Kirchenkreises Bielefeld, Christian Bald, bedauerte die Entscheidung von Kurschus. Sie hätte als Präses und Ratsvorsitzende die Aufarbeitung positiv weiterführen können. Angesichts der öffentlichen Debatte sei ihr Schritt aber nachvollziehbar. Kurschus' eigene Kommunikation und die ihrer Kirche seit dem öffentlichen Bekanntwerden der Vorwürfe könnten erst in den folgenden Wochen analysiert und bewertet werden.