EU-weit Schutz von Gotteshäusern vor Terrorangriffen geplant

Reale Gefahr in Europa

Die EU will 30 Millionen Euro für den Schutz von Gotteshäusern vor Terrorangriffen zur Verfügung stellen. Ein Finanzierungsaufruf werde in den kommenden Tagen veröffentlicht. Es gebe dennoch "kein Null-Risiko", hieß es aus der EU.

Polizisten vorm Petersdom  (shutterstock)

Das kündigte EU-Kommissarin Ylva Johansson nach einem Treffen der europäischen Innenminister am Dienstag in Brüssel an. Sie sei sehr beunruhigt über die Bedrohung von Gebetsstätten.

Terrorwarnstufe in den meisten EU Ländern hoch

Die Terrorgefahr in der EU sei real, sagte Johansson. Worüber sie sich besonders sorge, sei "der riesige Anstieg von Antisemitismus und anti-muslimischem Hass in der EU und eine Polarisierung", so die Innenkommissarin.

Polizeiwagen vor dem Wiener Stephansdom (shutterstock)
Polizeiwagen vor dem Wiener Stephansdom / ( shutterstock )

Spaniens Innenminister Fernando Grande-Marlaska betonte, die Terrorwarnstufe in den meisten EU Ländern sei hoch. In Spanien gelte der vierte von fünf möglichen Alarm-Leveln. 

Der Schutz bestimmter Einrichtungen und Gruppen sei seit dem Konflikt in Nahost verstärkt worden. 

Sicherheitskärfte in EU arbeiten zusammen 

Seit Jahren arbeiteten Sicherheitskräfte der EU durch Informationsaustausch und auf operativer Ebene zusammen. Dennoch gebe es "kein Null-Risiko", sagte Grande-Marlaska, der im Rahmen der spanischen EU-Ratspräsidentschaft das Ministertreffen leitete.

Terror mit islamistischem Hintergrund in Europa

Seit dem Attentat auf das französische Satiremagazin "Charlie Hebdo" Anfang 2015 gab es in verschiedenen europäischen Ländern Angriffe mit islamistischem Hintergrund - eine Auswahl:

Wien, November 2020: Ein Attentäter schießt in einem Ausgehviertel um sich. Es werden mindestens vier Menschen getötet.

Nizza, Oktober 2020: Bei einer Messerattacke in einer Kirche kommen drei Menschen ums Leben.

Der Südturm des World Trade Centers stürzt nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 ein / © Gulnara Samoilova/AP (dpa)
Der Südturm des World Trade Centers stürzt nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 ein / © Gulnara Samoilova/AP ( dpa )


 

Quelle:
KNA