Sie wollen Smith & Wesson zwingen, Verkauf und Vermarktung bestimmter Gewehre vom Typ AR-15 in den USA einzustellen.
"Diese Gewehre haben keinen anderen Zweck als Massenmord", heißt es in der Klageschrift, die bei einem Gericht im Bundesstaat Nevada eingereicht wurde.
Amoklauf mit albautomatischem Gewehr
Dem Schriftsatz beigefügt ist das Foto einer solchen Waffe, die beim Amoklauf 2012 in einem Kino der Stadt Aurora verwendet wurde. Zwölf Menschen kamen damals ums Leben.
Halbautomatische Gewehre vom Typ AR-15, in zahlreichen Varianten von mehreren Herstellern produziert, sind bei privaten Waffenbesitzern in den USA sehr beliebt. Halbautomatisch bedeutet, dass sich das Gewehr mit jedem Schuss automatisch lädt - bis das Magazin leer ist. Genaue Zahlen zur Verbreitung gibt es nicht.
Die National Rifle Association gab 2017 an, dass sich rund 15 Millionen AR-15 in US-Haushalten befinden. Inzwischen dürften es deutlich mehr sein; speziell während der Pandemie boomte der Waffenabsatz.
Derivate-Klage der Ordensfrauen
Weil AR-15-Gewehre in den vergangenen Jahren immer wieder bei aufsehenerregenden Verbrechen eingesetzt wurden, geriet das Modell jedoch zunehmend in Verruf.
Daran knüpft die sogenannte Derivate-Klage der Ordensfrauen an, die sich gegen die Firmenleitung von Smith & Wesson richtet. Diese habe durch den Verkauf der Gewehre erhebliche Haftungsrisiken für das Unternehmen in Kauf genommen, so der zentrale Vorwurf. Zudem sei gegen etliche Vorschriften verstoßen worden.
Möglich wurde die Klage durch den Erwerb von Anteilen an Smith & Wesson. Minderheitsaktionäre sind unter bestimmten Voraussetzungen berechtigt, Unternehmensvorstände bei Pflichtverstößen haftbar zu machen. In der Regel haben solche Klagen allerdings wenig Aussicht auf Erfolg.