Christen sollten lieber Seelen retten und sich auf die Verkündigung der Wahrheit des Evangeliums konzentrieren. Die Rettung des Planeten und der Klimaschutz sei nicht die primäre Aufgabe. So lese ich auf einer Internetplattform, die gute christliche Antworten verspricht. Ich kenne einige Christen, die genau so denken. Der Papst solle sich lieber um seine Kirche kümmern, als mit Frau Neubauer für das bedrohte Weltklima zu kämpfen - usw. usw. ...
Es stimmt ja: Weder die notwendige CO2-Reduktion noch der ökologische Fußabdruck finden sich in der Bibel. Aber dass wir zu Bewahrung der Schöpfung aufgefordert sind, dass wir das Leben von Gott selber geschenkt bekommen haben, werden selbst die frommsten Christen nicht leugnen. In der aktuellen Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung fordern sogar 75 Prozent aller Christen einen konkreten und engagierten gesellschaftlichen Einsatz. Eben nicht nur für die innerkirchlich frommen Dinge.
Wenn derzeit auf der Weltklimakonferenz in Dubai Menschen aus aller Welt gute Wege aus der Klimakrise suchen, sind daher selbstverständlich auch Christen vor Ort. Aber beim notwendigen Klimaschutz ist jede und jeder schon hier und heute aufgefordert, bei sich selber wirksam anzufangen. Dem bedrohten Weltklima hilft es überhaupt nicht, wenn wir mit dem Finger nur auf Klimasünder in China oder auf unfähige Politiker zeigen. Gerade auch beim Klimaschutz gilt: "Es gibt nichts Gutes - außer man tut es!" Christen, die den blauen Planet Erde als Geschenk Gottes betrachten, sind hier ganz besonders gefordert. Gerade dann, wenn unser Planet SOS - Save our Souls - funkt.
Ingo Brüggenjürgen
Chefredakteur