Christen in Nahost veröffentlichen dringenden Friedensappell

Tiefere Bedeutung von Weihnachten

Die Christen im Nahen Osten rufen auf, sich für ein Kriegsende einzusetzen. "Wir flehen die Machthaber um Hilfe an, einen Konflikt zu beenden, der seit mehr als einem Jahrhundert andauert", heißt es in einer verbreiteten Erklärung.

Ein betender Mann / © PitukTV (shutterstock)

".., und den Weg zu einem gerechten Frieden auf der Grundlage von Gleichheit zu ebnen, damit dieser Krieg der letzte sein kann" , so die Justice-and-Peace-Commission der katholischen Bischöfe des Heiligen Landes.

Heilig-Land-Christen bitten Mitchristen um Gebet

Nach mehr als siebzig Kriegstagen näherten sich die Christen im Heiligen Land in diesem Jahr "mit gebrochenem Herzen der Krippe in Bethlehem", heißt es in dem Appell weiter. Tausende Männer, Frauen und Kinder - Palästinenser und Israelis - seien in der jüngsten Welle der Gewalt getötet worden: "In Gaza wurden in den letzten zwei Monaten mehr palästinensische Kinder getötet als in den letzten zwei Jahren in allen Weltkonflikten zusammen."

Weiter heißt es unter anderem: "Wir beklagen den Verlust von Menschenleben, haben Angst um die Verwundeten, die kaum Zugang zu medizinischer Versorgung haben, und trauern um die Obdachlosen."

Zugleich bitten die Heilig-Land-Christen die Mitchristen in aller Welt um ihr Gebet "für ein Ende der Gewalt und die Freilassung aller Gefangenen". Sie erflehen "einen dauerhaften Waffenstillstand und den Anbruch einer Zeit des Dialogs statt der Unterdrückung, der Gerechtigkeit statt aufgezwungener Lösungen, des Zusammenlebens statt des Traums, einander loszuwerden."

Bischofs-Kommission kritisiert israelischem Armee

Die Bischofs-Kommission kritisiert zudem die israelische Armee. Deren Aktionen hätten in Bethlehem wie auch im gesamten Westjordanland viele Todesopfer gefordert und zu Massenverhaftungen geführt. Die Absperrung der Gebiete habe außerdem dafür gesorgt, dass "viele ihren Arbeitsplatz verloren haben und die Familien Schwierigkeiten haben, Essen auf den Tisch zu bringen." Die Weihnachtsfeierlichkeiten seien abgesagt worden, "damit wir als Christen mit allen, die im Krieg leiden, solidarisch sein können. Wir werden ermutigt, uns auf die tiefere Bedeutung von Weihnachten zu konzentrieren."

Die Stadt Bethlehem

Das rund zehn Kilometer südlich von Jerusalem gelegene Bethlehem ist seit 1996 Teil der autonomen Palästinensergebiete. Die knapp 30.000 Einwohner zählende Stadt ist laut den biblischen Berichten der Geburtsort Jesu. Im Zusammenhang mit der Volkszählung unter dem römischen Kaiser Augustus heißt es beim Evangelisten Lukas: "Auch Josef machte sich auf den Weg. Von Nazareth in Galiläa ging er nach Bethlehem, das in Judäa liegt. Das ist der Ort, aus dem König David stammt."

Bethlehem (epd)
Bethlehem / ( epd )
Quelle:
KNA