Trotz der Unterdrückung von Frauen durch die Taliban ist medizinische und humanitäre Hilfe für Afghaninnen weiterhin möglich. Zu dieser Einschätzung kommt die Hilfsorganisation Caritas international. Vor einem Jahr hatten die Islamisten in Afghanistan weitreichende Arbeits- und Bildungsverbote für Frauen verhängt. "Wir erleben Tag für Tag die dramatische Armut der Bevölkerung. Wir machen aber ebenfalls tagtäglich die Erfahrung, dass direkte, lebensrettende Hilfe auch für notleidende Frauen und Mädchen trotz widriger Umstände nach wie vor möglich ist", sagte Caritas-international-Leiter Oliver Müller am Donnerstag in Freiburg.
Das Gesicht der Armut in Afghanistan sei weiblich. "Wir sind es diesen Menschen schuldig, dass wir weiterhin an ihrer Seite bleiben", betonte Müller. Caritas ist seit den 1980er Jahren mit Hilfsprojekten in Afghanistan engagiert. Trotz der Taliban-Auflagen könne die Arbeit in den meisten afghanischen Provinzen weiterlaufen.