Queerpastoral, also die Seelsorge für und mit queeren Menschen in der römisch-katholischen Kirche, steht bekanntermaßen in einem grundsätzlichen Spannungsverhältnis, da die kirchliche Lehre sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität normativ heterosexuell, cis-geschlechtlich und binär definiert. Sie lehnt sowohl geschlechtliche Vielfalt jenseits der Geschlechter „weiblich“ und „männlich“ als auch nicht-heterosexuelle Sexualität und Partnerschaft(en) ab. Andererseits gibt es eine breite Praxis queersensibler Seelsorge und Vernetzungen mit queeren Communitys, in den meisten Diözesen in Deutschland haben die Bischöfe pastorale Mitarbeitende für die Seelsorge mit queeren Menschen beauftragt^[1]. 

Die Bundesarbeitsgemeinschaft der LSBTI*-Beauftragten der deutschen Diözesen ist der Zusammenschluss ebendieser von ihren Bischöfen der Bischofskonferenz beauftragten Personen, die Seelsorge für und mit LSBTI*-Menschen in 21 Diözesen anbieten. Die Koordinierung der Bundesarbeitsgemeinschaft erfolgt durch den Arbeitsbereich Queerpastoral der kirchlichen Arbeitsstelle für Männerseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz mit Sitz in Düsseldorf. 

Die Bundesarbeitsgemeinschaft trifft sich zweimal jährlich. Das erste Vernetzungstreffen findet im Frühjahr digital statt, das zweite im Herbst in Präsenz an jeweils wechselnden Orten. Auf den Vernetzungstreffen werden aktuelle Entwicklungen aus den einzelnen Diözesen ausgetauscht, konkrete Handlungsoptionen gesammelt und als gebündelte Handlungsaufträge in die Umsetzung gegeben. Seit 2023 wird die Bundesarbeitsgemeinschaft über die Webseite „Queerpastoral. Im Zeichen des Regenbogens – LSBTI*-Pastoral in der katholischen Kirche“ auch digital abgebildet.

Der Arbeitsbereich Queerpastoral beobachtet darüber hinaus gesellschaftliche und kirchliche Entwicklungen, initiiert und begleitet Projekte und arbeitet eng mit queersensiblen Organisationen zusammen.

^[1] Siehe Bistümerkarte - LSBTI*-Pastoral in der katholischen Kirche (queerpastoral.de)