Der lateinische Patriarch von Jerusalem äußerte sich gegenüber der französischsprachigen franziskanischen Zeitschrift "La Terre Sainte" in einem Interview. Man könne mit nur einem Lungenflügel leben, aber das Leben sei schwieriger.
![Kardinal Pierbattista Pizzaballa / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA) Kardinal Pierbattista Pizzaballa / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)](/system/files/styles/w21_dmr_theme_embed_xs_1x/private/image/230928-0916-000079.jpg.avif?itok=sUwV6BJ_)
Das durch den seit mehr als 100 Tagen andauernden Krieg am Gazastreifen verursachte Ausbleiben der Pilger führt nach Worten des italienischen Franziskaners "zu zahlreichen wirtschaftlichen und finanziellen Problemen für viele christliche Familien, die von der Pilgerindustrie leben".
Es geht um die Zukunft
Gleichzeitig seien vor allem für Christen wichtige Städte wie Jerusalem, Bethlehem oder Nazareth ohne Pilger trübselig. Zwar hätten Pilger auch während der Corona-Pandemie gefehlt. Das jetzige Ausbleiben der internationalen Gäste gehe jedoch einher mit den Sorgen und Ängsten der Heiliglandchristen um ihr Land und ihre Zukunft und sei daher in der Stimmung nicht vergleichbar.
![Menschenleerer Tempelberg / © Andrea Krogmann (KNA) Menschenleerer Tempelberg / © Andrea Krogmann (KNA)](/system/files/styles/w21_dmr_theme_embed_xs_1x/private/menschenleerer-tempelberg_4.jpg.avif?itok=pNO_gD-h)
Die Pilger rief Pizzaballa auf, sich während ihres Heiliglandbesuchs die Zeit zu nehmen, mit den örtlichen Gemeinden Gottesdienst zu feiern und den Austausch zu suchen. "Wir brauchen ein Leben in vollen Zügen", so Pizzaballa. Es sei ein Verdienst der Pilger, dass sie die einheimischen Christen durch ihre ansteckenden Emotionen "wachrütteln, wenn wir Gefahr laufen, uns an die Schönheit unseres Erbes zu gewöhnen".