Papst fordert gerechte Wirtschaftspolitik für alle

Vorrang für arme und bedrohte Menschen

Papst Franziskus ruft zu einer Wirtschaftspolitik zum Wohle aller Menschen auf. Die Welt sei zunehmend von Gewalt und Zersplitterung bedroht, schreibt Franziskus in einer Grußbotschaft an das Weltwirtschaftsforum in Davos.

Das jährliche Treffen des Weltwirtschaftsforums findet vom 15. Januar bis zum 19. Januar 2024 im schweizerischen Davos statt.  / © Gian Ehrenzeller (dpa)
Das jährliche Treffen des Weltwirtschaftsforums findet vom 15. Januar bis zum 19. Januar 2024 im schweizerischen Davos statt. / © Gian Ehrenzeller ( dpa )

Daher müssten sich Staaten und Unternehmen für weitsichtige Globalisierungsmodelle einsetzen, die Machtstreben und individuellen Gewinn dem Gemeinwohl unterordneten. Vor allem armen und bedrohten Menschen müsse der Vorrang eingeräumt werden.

Papst Franziskus / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Nationalstaaten seien heutzutage nur noch begrenzt in der Lage, die raschen Veränderungen in den internationalen Wirtschafts- und Finanzbeziehungen zu steuern, schreibt Franziskus weiter. Unternehmen müssten sich daher auch von hohen ethischen Standards leiten lassen insbesondere mit Blick auf die weniger entwickelten Länder. 

Gemeinwohl als Ziel

Diese sollten nicht der Gnade missbräuchlicher und wucherischer Finanzsysteme ausgeliefert sein. Alle Nationen und alle Teile der Welt müssten an der wirtschaftlichen Entwicklung Teil haben, sonst würden auch die Länder einen Rückgang erleben, in denen es bislang vor allem Fortschritt gab.

Der Papst fordert zwischenstaatliche Strukturen zur Kontrolle und Lenkung der Wirtschaft. Gemeinwohl sei ein Ziel, das außerhalb der Reichweite der einzelnen Staaten liege. Die internationalen Organisationen müssten das Recht aller Menschen auf Teilhabe an Entwicklungsprozessen gewährleisten und dabei legitime Unterschiede beachten.

Die Botschaft richtet sich an den geschäftsführenden Vorsitzenden des Weltwirtschaftsforums, den deutschen Wirtschaftswissenschaftler Klaus Schwab. Das fünftägige Treffen in Davos endet am Freitag.

 

Quelle:
KNA