Von Künstlicher Intelligenz gesteuerte Waffen stünden für eine weitere Entmenschlichung des Krieges, bei der das Leben des einzelnen immer weniger zähle, sagte er mit Bezug auf einen Text von Papst Franziskus zum diesjährigen Weltfriedenstag.
Menschenrechte - kein abstraktes und fernes Gut
Zu den jüngst bekannt gewordenen Überlegungen von Rechtsextremisten und AfD-Politikern über Massenabschiebungen sagte Kohlgraf, Christen stünden dafür ein, dass die Menschenrechte kein abstraktes und fernes Gut seien, sondern sich immer konkret an der Haltung gegenüber jedem einzelnen Menschen erwiesen.
Diesen Anspruch formuliere bereits die Bibel, sagte der Bischof. "Gott ist ein Gott aller Menschen und für alle Menschen. Alle Menschen sind Brüder und Schwestern."
Keine einfachen Schwarz-Weiß-Antworten
Kohlgraf forderte zum Widerspruch gegen Populisten und Fundamentalisten auf. Bei komplizierten, grundsätzlichen Fragen gebe es keine einfachen Schwarz-Weiß-Antworten.
Dabei verwiesen grundlegende Fragen wie "Wer ist der Gute, wer der Böse, wer ist drinnen, wer draußen, wer wird gerettet, wer nicht?" immer auch auf die Grundfragen von Religion, sagte der Bischof.
Kohlgraf äußerte sich nach Angaben des Bistums Mainz vom Montag bei einem Gottesdienst zum Weltfriedenstag in Frankfurt. Organisiert wurde die Veranstaltung von der katholischen Friedensbewegung Pax Christi.