Der Vatikan hat damit begonnen, die Details für den von Papst Franziskus gewünschten Weltkindertag zu planen. Die Grundlinien wurden am Freitag bei einer Pressekonferenz im Vatikan vorgestellt.
Demnach sollen Tausende Kinder aus allen Teilen der Welt am 25. und 26. Mai nach Rom kommen und dort unter anderem mit dem Papst in einem offenen Dialog zusammentreffen. Ferner sind kulturelle Events, Auftritte von Kinderchören und ein kindgerechter Gottesdienst auf dem Petersplatz geplant.
Regelmäßiges Großereignis
Die Organisation des künftig in regelmäßigen Abständen stattfindenden Großereignisses liegt beim Dikasterium für Kultur und Bildung unter Leitung des portugiesischen Kardinals Jose Tolentino Calaca de Mendonca. Die Gemeinschaft Sant'Egidio ist an der praktischen Durchführung beteiligt. Für die Organisation und Kommunikation ist der neue Kommunikationsbeauftragte des Petersdoms, Franziskanerpater Enzo Fortunato, zuständig. Er organisierte bereits im November einen Kindertag im Vatikan.
Bei der Pressekonferenz betonten die Organisatoren, dass neben Kindern aus katholischen Familien auch Mädchen und Jungen aus anderen Religionsgemeinschaften eingeladen würden, unter anderem aus Kriegsgebieten im Nahen Osten. Die Unterbringung in Rom und in der Region Latium werde in kirchlichen und nichtkirchlichen Einrichtungen organisiert.
Ein besonderes Schutzkonzept gegen Kindesmissbrauch gibt es für die Veranstaltung, zu der mehr als 10.000 Kinder im Alter von sechs bis zwölf Jahren erwartet werden, nicht. Die Prävention liege in der Hand der einzelnen Bistümer und Organisationen, aus denen die teilnehmenden Kinder kommen, erklärte Vatikansprecher Matteo Bruni auf Nachfrage.
Projekt im Dezember 2023 angekündigt
Papst Franziskus hatte das Projekt eines katholischen Weltkindertages am 8. Dezember angekündigt. Die katholische Kirche organisiert seit 1984 mit Erfolg ihre eigenen Weltjugendtage. Zu der im Zweijahres-Rhythmus stattfindenden einwöchigen Großveranstaltung kamen in den vergangenen Jahren immer wieder große Menschenmengen. Bei der jüngsten Ausgabe des Events im vergangenen August nahmen mehr als eine Million Menschen in Lissabon am Abschlussgottesdienst des Weltjugendtags mit Papst Franziskus teil.
Das seit 1994 im Dreijahres-Rhythmus veranstaltete Weltfamilientreffen ist im Vergleich dazu weniger eine Massenveranstaltung, sondern eher ein Forum für Debatten und Begegnungen christlicher Familien. Welche Form und wie viel Zuspruch der neue Weltkindertag finden wird, ist nach Auskunft der Organisatoren noch weitgehend offen.
Kardinal Mendonca betonte, dass die Veranstaltung auch eine Reaktion auf die weltweite Krise bei der Glaubensweitergabe an die nächste Generation sei. Dafür müsse die Kirche neue Wege und Antworten finden.