So argumentierte Lüdecke im Hinblick auf den Reformprozess der katholischen Kirche in Deutschland in einem Beitrag für die Zeitschrift "Herder Korrespondenz" (online). "Der Synodale Weg war nur ein Partizipationsavatar." Letztlich habe das Gremium immer nur rechtlich folgenlose Bitten an die allein entscheidungsbefugten Ortsbischöfe gerichtet.
Auch dass die Vollversammlung der katholischen Bischöfe Ende Februar die Satzung eines Synodalen Ausschusses beschließen will, kritisiert Lüdecke. Das Gremium, das langfristig einen dauerhaften Synodalen Rat mit Bischöfen und katholischen Vertretern der Basis einrichten soll, habe keinerlei Rechtsgrundlage, argumentiert Lüdecke.
Auch könne die Deutsche Bischofskonferenz nicht wie geplant gemeinsam mit dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken die Trägerschaft übernehmen. Denn mehrere Bischöfe lehnten dies ab.
Kritik an geplanter Satzung
Schließlich kritisiert Lüdecke die geplante Satzung, weil sie seines Erachtens intransparente Abstimmungen im Hinterzimmer vorsehe. Auch die Medien könnten laut Satzung ausgeschlossen werden.
Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Synodalen Wegs weisen Lüdeckes vor allem kirchenrechtliche Argumente zu den Reformprozessen als einseitig zurück. Sie betonen, dass die nach der Aufdeckung von Missbrauch und sexualisierter Gewalt in der Kirche begonnenen Gespräche und Debatten bereits zu einem neuen Klima und einem neuen Miteinander geführt hätten.
Die Einbeziehung der kirchlichen Basis in Entscheidungen könne über das Reformprojekt gelingen. Die Mehrheit der Bischöfe sowie der Bischofskonferenz-Vorsitzende Georg Bätzing verteidigen die Pläne.