Evangelische Akademien stellen sich gegen Rechtsextremismus

In politische Fragen einmischen

Die fünf Evangelischen Akademien in Ostdeutschland haben ihre Unterstützung für Demonstrationen gegen Rechtsextremismus bekundet. Sie wollen sich künftig regelmäßig zu Hintergrundgesprächen treffen und sich danach zu Wort melden.

Symbolbild Demonstration gegen Rechtsextremismus / © Roberto Pfeil (dpa)
Symbolbild Demonstration gegen Rechtsextremismus / © Roberto Pfeil ( dpa )

"Einigkeit besteht zum Glück im klaren Widerspruch gegen Rechtsextremismus in unserem Land. Einigkeit besteht aber auch darin, dass es große Herausforderung gibt und unterschiedliche Antworten darauf", erklärte der Dresdner Akademiedirektor Stephan Bickhardt am Mittwoch in einer gemeinsamen Stellungnahme der Direktoren.

In der Kirche gebe es genug Raum, um vielfältige Meinungen über strittige Fragen stärker zuzulassen. "Die Pluralität der Mitte muss anerkannt werden", so Bickhardt. Dies gelte beim Thema Migration genauso wie beim Klimawandel und dem notwendigen Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft oder auch beim Thema Frieden.

"AfD tritt offen kirchenfeindlich auf"

Der Direktor der Evangelischen Akademie Thüringen, Sebastian Kranich, erklärte: "Die AfD tritt offen kirchenfeindlich auf. Die Unvereinbarkeit ihrer Propaganda mit dem ethischen Kern des Christentums muss jedem klar sein." 

Gemeinsam mahnten die Akademiedirektoren: "Demonstrieren hilft! Der zweite Schritt heißt: sich einmischen in die politischen Fragen, sich die Meinungsvielfalt nicht nehmen lassen. Wir brauchen keinen Überbietungswettbewerb am rechten Rand. Vielmehr braucht es die Fähigkeit, sich differenziert und informiert in komplexen Konflikten zu äußern."

Im Superwahljahr wollen sich Akademiedirektoren monatlich mit Experten aus Gesellschaft, Wissenschaft, Kirche und Politik zu einem Hintergrundgespräch treffen und sich anschließend jeweils mit gemeinsamen Stellungnahmen zu Wort melden. In diesem Jahr finden neben der Europawahl auch Kommunalwahlen in neun Bundesländern statt sowie Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg.

 

Quelle:
KNA