Päpstlicher Diplomat will keine Nato-Bodentruppen in Ukraine

"Wenn man redet, findet man auch eine Lösung"

Der Chefdiplomat des Papstes ist besorgt angesichts der Idee, Nato-Bodentruppen in die Ukraine zu entsenden. Der Vorstoß sei beängstigend, weil er "zu jener Eskalation führen würde, die wir von Anfang an zu vermeiden versucht haben".

Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin / © Dalati & Nohra (dpa)
Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin / © Dalati & Nohra ( dpa )

Das sagte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin am Dienstagabend bei einer Veranstaltung. Das berichtete das Online-Portal Vatican News. Der Vorstoß des französischen Präsidenten Emmanuel Macron sei darauf zurückzuführen, dass sich im Ukraine-Krieg keine Lösung abzeichne, sagte Parolin. Er forderte einen Dialog zwischen Russland und der Ukraine.

"Ich glaube, wenn man redet, findet man auch eine Lösung." Wichtig sei zudem der Wille, diese Lösung zu verwirklichen. Der Kardinal äußerte sich während der Verleihung des Preises "Wirtschaft und Gesellschaft" an die chilenische Bioethikerin Carolina Montero Orphanopoulos. Er wird von der vatikanischen Stiftung "Centesimus Annus Pro Pontifice" ausgeschrieben. 

Kardinalstaatssekretär

Der Kardinalstaatssekretär, amtlich Staatssekretär Seiner Heiligkeit, steht dem Staatssekretariat des Heiligen Stuhls vor, welches das wichtigste Dikasterium der römischen Kurie ist und darum grundsätzlich auch von einem Kardinal geleitet wird, weshalb sich auch die Bezeichnung Kardinalstaatssekretär im Deutschen durchgesetzt hat. Falls das Amt des Kardinalstaatssekretärs vakant wird, wird gelegentlich auch (vorübergehend) ein Pro-Staatssekretär (der noch kein Kardinal ist) vom Papst ernannt.

Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin bei einem Symposium am 30. Juni 2021 in der Apostolischen Nuntiatur in Berlin. / © Grodon Welters (KNA)
Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin bei einem Symposium am 30. Juni 2021 in der Apostolischen Nuntiatur in Berlin. / © Grodon Welters ( KNA )


 

Quelle:
KNA