Papst Franziskus hat sich in einer Botschaft an die Kinder auf der Welt gewandt. "Die Welt verändern wir vor allem durch kleine Dinge, ohne dass wir uns dafür schämen, nur kleine Schritte zu machen", heißt es in dem Text, den das Presseamt des Vatikans am Samstag veröffentlicht hat. "Im Gegenteil", schreibt der Papst darin weiter, "unser Kleinsein erinnert uns daran, dass wir schwach sind und dass wir einander brauchen."
58.000 Anmeldungen bisher
Anlass der Botschaft des Papstes ist der erste vom Vatikan initiierte Weltkindertag, der in diesem Jahr am 25. und 26. Mai in Rom stattfinden und laut Veranstalter im "Zeichen der Kinderträume" stehen soll. Bis heute seien bereits fast 58.000 Anmeldungen aus mehr als 60 Ländern eingegangen, hieß es auf einer Pressekonferenz am Samstagnachmittag vom Dikasterium für Kultur und Erziehung, das unter anderem zusammen mit der katholischen Laienbewegung Sant Egidio den Weltkindertag organisiert. "Darunter sind auch Kinder aus Kriegsländern wie Afghanistan, Äthiopien und Eritrea, aus der Ukraine, Mosambik und auch aus Gaza und Israel", sagte Pater Enzo Fortunato, der Koordinator des Weltkindertages.
Die Organisatoren erwarten noch mehr Zulauf - sie sprechen von mehr als 100.000 Kinder, die Ende Mai in Rom zusammenkommen werden. Am ersten Tag, dem 25. Mai, soll die Veranstaltung im Olympiastadion stattfinden, um 17 Uhr will an diesem Tag auch Papst Franziskus persönlich dabei sein. Am 26. Mai treffen sich die Kinder dann auf dem Petersplatz und der anschließenden Via della Conciliazione.
Andere nicht vergessen
"Liebe Mädchen und Jungen, im Mai werden wir sehr zahlreich in Rom zusammenkommen", kündigt der Papst in seiner Botschaft an. "Vergesst aber dabei nicht diejenigen unter euch, die, obwohl sie noch so klein sind, schon mit Krankheiten und Schwierigkeiten zu kämpfen haben", fordert der Papst und zählt neben Krieg und Gewalt auch Drogen, "Formen der Sklaverei" und auch Missbrauch als Beispiele von Kinderleid auf. "Kurzum, all jene Kinder, denen auch heute noch auf grausame Weise ihre Kindheit geraubt wird."
Franziskus hatte in seinem Angelusgebet am 8. Dezember die Einführung eines Weltkindertages angekündigt, der zu einer Tradition ähnlich dem Weltjugendtag werden könnte. Damals sagte der Papst: "Die Initiative antwortet auf die Frage: Welche Art von Welt wollen wir den heranwachsenden Kindern übergeben? Wie Jesus wollen wir die Kinder in den Mittelpunkt stellen und uns um sie kümmern."
Bereits Anfang November hatte Papst Franziskus rund 7.000 Kinder aus 84 Nationen im Vatikan empfangen. "Ich bin immer sehr froh, wenn ich euch treffe, denn ihr lehrt mich jedes Mal etwas Neues", hatte Franziskus den Kindern dort gesagt und hinzugefügt: "Ihr erinnert mich daran, wie schön das Leben in seiner Einfachheit ist und wie schön es ist, zusammen zu sein."