"Um Wirkung zu entfalten, muss eine feministische Politik ressortübergreifend stattfinden und insbesondere auch vom Wirtschafts- und Finanzministerium aufgegriffen werden", erklärte die Misereor-Expertin für Gender und Diversität, Barbara Schirmel, am Dienstag in Aachen anlässlich des Weltfrauentages (8. März).
Der feministische Ansatz in der Politik dürfe in der Bundesregierung nicht allein auf das Entwicklungs- und Außenministerium beschränkt bleiben.
Benachteiligung und Armut
Mit Blick auf die Tatsache, dass die Hälfte der Weltbevölkerung Frauen seien und diese besonders unter Armut und Benachteiligung im Job litten, müssten die Rechte von Frauen "ein zentraler Pfeiler der deutschen Wirtschaftspolitik sein", unterstrich Schirmel.
Die Einführung eines europäischen Lieferkettengesetzes wäre ein "bedeutender Schritt für eine nachhaltige Entwicklung". Man appelliere deshalb an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), zu verhindern, dass das Gesetz im EU-Rat scheitert.
Forderung an die Politik
Die KDFB-Vizepräsidentin Monika Arzberger verwies darauf, dass Frauen und Mädchen "in besonderem Maße von Krisen, Krieg und Gewalt betroffen" seien. Zugleich seien sie oft diejenigen, die in Konfliktsituationen den Alltag bewältigen, Angehörige versorgten und sich für eine friedliche Lösung der Konflikte einsetzten.
Die deutsche Politik müsse sich daher noch entschiedener ressortübergreifend für die Umsetzung der UN-Resolution 1325 mit der Agenda "Frauen, Frieden und Sicherheit" einsetzen. Ziel sollte es sich, geschlechtsspezifische Gewalt in Krisensituationen zu bekämpfen und Frauen gleichberechtigt an Sicherheits- und Friedensbemühungen zu beteiligen.