DOMRADIO.DE: Wie haben Sie die Bischofseinführung erlebt?
Nadine Mersch (Vorsitzende des Diözesankomitees im Erzbistum Paderborn): Ich habe sie sehr positiv erlebt. Ich habe sie vor allen Dingen menschlich und tiefgründig erlebt.
Der Erzbischof hat einiges von seinem eigenen Glauben erzählt. Zum Beispiel, wie er dazu gekommen ist, Priester zu werden.
Er hat auch erzählt, welche wichtigen Themen und Herausforderungen er sieht. Das fand ich positiv und menschlich.
DOMRADIO.DE: Sie selber haben ein Grußwort an ihn gerichtet. Was ist Ihnen in der Zusammenarbeit mit der neuen Bistumsspitze wichtig?
Mersch: Wir haben als Vorsitzende des Komitees ein kleines Grußwort gesagt. Uns ist es wichtig, dass wir mit einer konsequenten Aufarbeitung sexualisierter Gewalt und mit dem Ausbau von Prävention sexualisierter Gewalt weitermachen.
Das ist ein wichtiges Thema in unserer Dekade, weil davon die Glaubwürdigkeit unserer Kirche abhängt. Wir freuen uns, dass der Erzbischof das als Priorität benannt hat.
Dazu kommen weitere Fragen von Geschlechtergerechtigkeit, einer erneuerten Sexualmoral und den Fragen von transparenter Machtgestaltung.
Deswegen freue ich mich, dass der Erzbischof hier ein erstes Signal gezeigt hat, indem er die Position des Generalvikars teilt. Zwei Personen im Team werden demnach diese Position übernehmen. Ich finde, das ist ein erstes Zeichen und ein Schritt in die richtige Richtung.
DOMRADIO.DE: Sie haben mit vielen Leuten gesprochen. Was haben die Ihnen mit auf den Weg gegeben? Wie ist allgemein der Eindruck vom neuen Erzbischof?
Mersch: Viele sagen, man solle so weitermachen: "Ihr habt die richtigen Themen genannt und auch der Erzbischof hat die richtigen Themen genannt. Also macht weiter so."
Wir Paderbornerinnen und Paderborner im ganzen Erzbistum freuen uns auf Bischof Bentz. Wir erleben ihn als offen, zugänglich und humorvoll. Das ist das, was die Menschen hier auch bei der Feier miterlebt haben und worauf wir uns einfach sehr freuen.
Das Interview führte Ingo Brüggenjürgen.