Am Dienstag hat die Installation der acht Propheten-Figuren auf der Kuppel-Balustrade des Humboldt-Forums begonnen. Mittwochnachmittag soll sie abgeschlossen sein.
Drei Meter hohe Sandstein-Figuren
Bei den gut drei Meter hohen Sandstein-Figuren, die nun auf ihre historischen Plätze montiert werden, handelt es sich um die alttestamentarischen Propheten Jesaja, Jesaja, Zephania, Zacharias, Jonas, Daniel, Jeremias und Hesekiel. Sie ergänzen die Figuren von Moses und Elias, die sich bereits auf den Außenecken der Balustrade befinden.
In der Vergangenheit hatten die biblische Inschrift und das Kreuz auf der Kuppel des Schlosses für Streit gesorgt. Kritiker sahen die weltanschaulich neutrale Ausrichtung des Humboldt-Forums durch die rekonstruierten religiösen Elemente gefährdet. Auch im Vorfeld der Propheten-Installation hatte es Kritik gegeben.
So bemängelten einzelne Wissenschaftler, dass die Finanzierung der Statuen und anderer Bauelemente nicht durchgängig transparent sei. Einige Spender würden aus dem rechtspopulistischen Milieu stammen. Dabei verwiesen sie auf die Website des Fördervereins Berliner Schloss und dort zu findende Spendernamen.
Abschluss der Bauarbeiten im Frühjahr 2025
Weitere Balustradenfiguren im Stile des Rokoko, die keinen religiösen Bezug haben, sollen bis zum Frühjahr 2025 am Schloss aufgestellt werden. Damit wäre der umstrittene Wiederaufbau des Stadtschlosses dann abgeschlossen, in dem das Humboldt Forum untergebracht ist. Es wurde im September 2022 vollständig eröffnet und vereint die völkerkundlichen Sammlungen Berlins.
Die Wiederaufbau des barocken Schlosses, das im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt und 1950 auf Befehl der DDR-Führung gesprengt wurde, erfolgte zwischen 2013 und 2020. Die Teilrekonstruktion wurde 2002 vom Bundestag beschlossen.
Der Siegerentwurf des italienischen Architekten Franco Stella wurde dabei von Anfang an von kontroversen Diskussionen begleitet. Kritiker halten unter anderem einen originalgetreuen Wiederaufbau für architektonisch nicht mehr zeitgemäß.