Kirchlicher Beistand für Prinzessin Kate nach Krebsdiagnose

Kritik an "extrem ungesunden" Gerüchten

Wochenlang ist weltweit über den Zustand von Prinzessin Kate spekuliert worden, nun sorgt sie selbst für Klarheit. Mit einer Videobotschaft bewegt sie Millionen Menschen, auch den anglikanischen Primas Justin Welby.

Prinzessin Kate / © Victoria Jones (dpa)
Prinzessin Kate / © Victoria Jones ( dpa )

Nach Bekanntgabe ihrer Krebsdiagnose betet Justin Welby (68), geistliches Oberhaupt der anglikanischen Kirche von England, für Prinzessin Kate (42). 

Papst Franziskus und Justin Welby / © Lola Gomez/CNS photo (KNA)
Papst Franziskus und Justin Welby / © Lola Gomez/CNS photo ( KNA )

"Ich bete gemeinsam mit dem ganzen Land und der Welt für ihre vollständige Genesung", schrieb der Erzbischof von Canterbury am Wochenende auf der Online-Plattform X.

Welby bittet Privatsphäre zu respektieren

Er würdigte, dass die Gemahlin des britischen Kronprinzen William (41) trotz schwerer Krankheit ihre Zuversicht nicht verloren habe. Zudem bat er darum, die Privatsphäre der königlichen Familie in dieser schwierigen Zeit zu respektieren. 

Kardinal Vincent Nichols / © Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Vincent Nichols / © Romano Siciliani ( KNA )

Kardinal Vincent Nichols (78), Vorsitzender der katholischen Bischofskonferenz von England und Wales, äußerte sich ähnlich. Auch er lobte den Mut der Prinzessin und sicherte ihr seine Gebete zu.

Kate hatte sich nach wochenlangen Spekulationen über ihren Gesundheitszustand am Freitagabend per Videobotschaft zu Wort gemeldet. Tests nach einer Bauchoperation hätten ergeben, dass Krebs vorgelegen habe. 

Gerüchte in Sozialen Medien und in der Boulevardpresse

Sie erhalte nun vorsorglich eine Chemotherapie. Nach der Operation im Januar hatte sie sich aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Eine genaue Diagnose wurde zunächst nicht bekanntgegeben. Dies sorgte für anhaltende Gerüchte in Sozialen Medien sowie in der Boulevardpresse. 

Erzbischof Welby sagte dazu kürzlich in einem Radio-Interview: "Wir sind besessen von Verschwörungen und haben wenig Sinn für die menschliche Seite all jener, die im grellen Licht der Medien gefangen sind."

Ein kranker Mensch sollte sich nach einer Operation niemals rechtfertigen oder etwas beweisen müssen, so der Geistliche. Die ständigen Gerüchte, die im Internet kursierten, seien "extrem ungesund". Letztlich handele es sich nur um althergebrachten Dorfklatsch, der sich nun aber in Sekundenschnelle weltweit verbreite. "Wir müssen uns davon abwenden", forderte der Primas von ganz England.

England und Rom

In den Jahrhunderten nach der Reformation standen in England der Papst und "die Papisten" in einem ganz schlechten Ansehen. Erst im 20. Jahrhundert wendete sich allmählich das Blatt. Aus Anlass eines hochrangigen vatikanisch-anglikanischen Welttreffens in Rom und Canterbury zeichnet die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) zentrale Stationen einer Geschichte von gegenseitiger Befruchtung, Anfeindung und Ausgrenzung - und zuletzt allmählicher Wiederannäherung - nach:

Anglikanische Bischöfe ziehen zu einem Gottesdienst in die Kathedrale von Canterbury ein (Archiv) / © Sabine Kleyboldt (KNA)
Anglikanische Bischöfe ziehen zu einem Gottesdienst in die Kathedrale von Canterbury ein (Archiv) / © Sabine Kleyboldt ( KNA )
Quelle:
KNA