Mit dem Gründonnerstag beginnen die drei heiligen Tage, die eigentlich ein einziger Tag sind. Und dieser Gründonnerstag hat es wirklich in sich: ein Mahl, also ein festliches Essen Jesu mit seinen Getreuen, Jüngern und Jüngerinnen, ein Sklavendienst mit der Fußwaschung, der zunächst dazu da ist, die dreckigen Füße zu säubern, und der Verrat durch Judas, einen seiner Freunde.
Die Jünger merken ziemlich schnell, dass dieses Abendessen anders ist, als die vielen vorher. Wir sagen heute, er setzt die Eucharistie ein. Aber das ahnen seine Mitfeiernden noch nicht, weil dieser Einsatz erst wirksam wird durch den Tod Jesu. Und mittendrin, im emotional aufgeladenen Geschehen, steht Jesus auf und geht rum und wäscht seinen Jüngern die Füße – nicht den Kopf, wozu er oft genug allen Grund gehabt hat. Und er gibt genau zu diesem Akt eine sehr konkrete Anweisung: "Wenn nun ich der Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr einander die Füße waschen. Ich habe Euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr genauso handelt!" Denn über diesem Abend und den ganzen Tagen danach steht ein Wort: "Da er die Seinen liebte, die in der Welt waren, liebte er sie bis zur Vollendung" – bis zur Vollendung seines Erlösungswerkes, bis zur Vollendung meines Daseins, bis zur Vollendung meiner, unserer Kirche, bis zur Vollendung der Welt.
"Da er die Seinen liebte, die in der Welt waren, liebte er sie bis zur Vollendung" – trotz der Leugnung der Vielen, die nicht an ihn glauben können, trotz des vielfachen Missbrauchs in seiner, von ihm gegründeten Kirche, trotz der Zerstörung der Zivilisation durch Ausbeutung aller Ressourcen, trotz aller Kriege und Menschheitsverbrechen, trotz aller Diktaturen jeglicher Färbung und aller Christenverfolgung.
"Da er die Seinen liebte, die in der Welt waren, liebte er sie bis zur Vollendung" – Lassen Sie sich von ihm lieben, bis zur Vollendung der Welt.