Der Ramadan, der muslimische Fastenmonat ist vorbei und viele Mitbürger sind sehr angetan. Sie erleben, dass die Moscheen zu den Gebetszeiten voll sind, dass sich fast 80 Prozent der hiesigen Muslime an die Fastenregeln halten und ihre Gebetszeiten einhalten. Und, ich will es nicht verschweigen, viele Christen sind darüber schon neidisch.
Hier im ehemals christlich geprägten Deutschland gibt es eher jedes Jahr die hochgepuschte Frage, wann das Tanzverbot am Karfreitag endlich gekippt wird und wozu die christlichen Feiertage eigentlich nützlich sind. Der erste Vers der heutigen Lesung aus dem Römerbrief, gibt uns einen Tipp, woran wir arbeiten können, damit unser Glaube wächst und wir uns als Menschen erweisen, die hier und heute und jetzt an Gott glauben. Da heißt es: "Sind wir mit Christus gestorben, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden." Mit Christus gestorben heißt in diesem Zusammenhang immer, getauft auf den gestorbenen und auferstandenen Christus.
Und das ist dann tatsächlich die entscheidende Frage. Glauben wir das als Christen? Es ist die grundlegende Frage unseres Christseins. Wenn ich nicht an die Auferstehung Christi glaube, wozu bin ich dann Christ? Was prägt und treibt mein Leben, Arbeiten und Beten dann an? Der Glaube und das überlieferte Wissen über den Auferstandenen, treibt Menschen an, zu beten, sich zum Gottesdienst zu versammeln, sich für den Mitmenschen einzusetzen und ein Leben zu führen, dass sich der Verheißung würdig erweist, mit Christus zu leben, zu sterben und dann auch aufzuerstehen.
Ein Satz, den ich vergangene Woche gehört habe, hat sich mir eingebrannt. Da sagte ein Prediger: "Wir müssen hinhören, damit wir wissen, wo wir hingehören." Auf die Worte aus der Bibel hinhören, auf die Worte Jesu und der Apostel hinhören, auf die Worte derer hören, die heute versuchen, den Menschen in heutiger Sprache diese Worte zu erläutern.
Wer hinhört, wird mehr verstehen, wer hinhört, kann mehr glauben, wer hinhört, wird entdecken, wo er, wo sie hingehört – zum erwählten Volk Gottes.